Michael Bartholemy, der Wettbewerbs-Manager bei Kawasaki, hat vor dem Rennen für seine Piloten ganz klare Worte gefunden. Denn mit der bisherigen Saison ist er nicht besonders zufrieden. "Unser Ziel für die beiden Fahrer ist an diesem Wochenende klar: sie müssen auf der Maschine bleiben, Stürze vermeiden und das Rennen beenden. Randy und Olivier haben in dieser Saison nur sechs von zwölf Zielankünften geschafft; als Werksteam ist das nicht die Position, an der wir an diesem Punkt der Saison sein wollten", äußerte er sich kritisch.

Olivier Jacque konnte diese Vorgabe trotz der Probleme in seinem Unterarm bereits in Mugello umsetzen, weswegen er auch guten Mutes nach Barcelona kommt. An der mangelnden Kraft nach der Operation an der tiefen Wunde - zugezogen in Shanghai - hat er weiter gearbeitet und meint, bereits eine starke Verbesserung zu spüren. "Montmelo ist physisch weniger anstrengend als Mugello, weil es eine schnelle und flüssige Strecke ist, ohne harte Bremsungen - und es gibt genügend Zeit, um zwischen den technischen Abschnitten auszuruhen", meint er. Der Kawasaki sollte die Strecke nach Jacques Ansicht gut liegen, da man durch den neuen Motor, der in Italien erstmals im Einsatz war, einiges mehr an Kraft hat. "Außerdem ist es wichtig, in La Caixa und den Stadion-Kurven ein gutes Handling zu haben", erklärte der Franzose noch.

Sein Landsmann und Teamkollege Randy de Puniet freut sich bereits auf die Strecke, wo er bei den 250ern zwei Mal gewinnen konnte. "Ich mag die ganze Strecke, vor allem die letzte Sektion: die Stadion-Kurve und die letzten zwei Kurven ganz besonders, weil sie schnell und aufregend zu fahren sind", sagt er. Wenn er auf das Vorjahr blickt, dann wird er mit Grauen an die Nicht-Stürz-Aufforderung von Michael Bartholemy denken, denn 2006 war er in den Massensturz zu Beginn des Rennens verwickelt. Da er sich nicht verletzte, konnte er beim Restart teilnehmen. "Ich kam bis auf den neunten Platz, aber als ich gepusht habe, um Tamada zu überholen, bin ich wieder gestürzt", sagt er.

Doch das Kraftproblem, weswegen er im Vorjahr etwas mehr ans Limit gehen musste, ist in diesem Jahr ausgeräumt, weswegen das Sturzrisiko etwas kleiner sein sollte. Außerdem meint de Puniet: "Catalunya ist nicht nur eine meiner Lieblingsstrecken, ich freue mich auch schon darauf, dorthin zu kommen und die Stürze in den vorigen beiden Rennen vergessen zu machen. Meine Schulter macht keine Probleme mehr und das Knie, dass ich mir in Mugello angeschlagen habe, wird in ein paar Tagen wieder gut sein." Dann steht einer sturzfreien Fahrt ja nichts mehr im Wege.