In der MotoGP sind die Ansprüche immer hoch, jene, die Valentino Rossi an sich selbst stellt wahrscheinlich sogar besonders. Ein sechster Platz ist für den siebenfachen Weltmeister nichts, worüber er sich freuen würde, das sagte er nach dem Training in Shanghai auch ganz deutlich: "Ich bin mit dem sechsten Platz nicht so glücklich, aber der Abstand zur Spitze ist sehr knapp, nur 0,18 Sekunden, also ist die eigentliche Zeit nicht so schlecht." Doch gerade weil es an der Spitze so knapp zugeht, will Rossi jeden Millimeter der Strecke ausloten, der einen Unterschied machen könnte. Außerdem sieht er einen guten Startplatz als wichtigen Ausgangspunkt für das Rennen an.

"Wir arbeiten hart daran, die Maschine in die bestmögliche Verfassung zu bringen, aber ich kann die M1 schon ganz gut fahren", merkte Rossi noch an. Was ihm an Top Speed fehlt, kann er jedenfalls in anderen Sektionen der Strecke wettmachen. Was die Reifen betrifft, so wird eng mit Michelin zusammengearbeitet und am Samstag gibt es noch ein paar Pneus, die man ausprobieren will. "Es gibt ein paar Möglichkeiten, die übrig bleiben und aus diesen werden wir den endgültigen Rennreifen ausprobieren." Ausgiebig getestet hat er die Gummis schon am Freitag, da der erwartete Regen ausgeblieben ist.

Aufgrund des trockenen Wetters konnte Colin Edwards eine neue Motoren-Modifikation ausprobieren - allerdings nur über ein paar Runden am Ende der zweiten Session. "Morgen werden wir sie noch etwas mehr verwenden und sehen, wie es damit geht", sagte der Texaner. Mit seiner Rundenzeit war er aber schon am Freitag zufrieden und stellte fest, dass es an der Spitze "lächerlich knapp" ist. Mit Maschine und Reifen ist Edwards aber bereits recht zufrieden, auch wenn er am Samstag noch ein paar Dinge ausprobieren will. Ob das allerdings möglich sein wird, weiß er selbst noch nicht: "Was wir morgen tun können, wird stark vom Wetter abhängen."