Der letzte Tag der Testfahrten in Katar sah eine Veränderung der bisherigen MotoGP-Hackordnung und damit einen neuen Bestzeithalter. Nachdem zwei Tage lang die Yamahas von Colin Edwards und Valentino Rossi nach Belieben an der Spitze auftauchten, war es diesmal Dani Pedrosa, der sich vorne festsetzte. Wie bei den vergangenen Testfahrten bereits üblich, wurde bei einigen zwischen den Rennsimulationen diesmal auch wieder mit Qualifying-Reifen wirklich auf Rundenzeit gefahren, weswegen die Zeiten insgesamt deutlich schneller waren als zuvor. In 1:55.471 war Pedrosa sogar schneller als Casey Stoners Rundenrekord vom Vorjahr und distanzierte John Hopkins auf Rang zwei um dreieinhalb Zehntel.

Alex Hofmann überraschte mit Platz vier, Foto: Pramac D'Antin
Alex Hofmann überraschte mit Platz vier, Foto: Pramac D'Antin

Hopkins war allerdings nur den halben Tag unterwegs. Der Amerikaner hatte einen heftigen Crash, der seine Suzuki schwerer in Mitleidenschaft zog und auch ihn von der Strecke verbannte. Mit Verdacht auf Hand- und Fußverletzungen musste er ins Krankenhaus zum Röntgen gebracht werden, wo sich herausstellte, dass er sich das Kahnbein gebrochen hat. Auch von anderen Brüchen war die Rede, aber genaueres wurde noch nicht bekanntgegeben. Laut Auskunft von Suzuki Team Manager Paul Denning wird Hopkins deswegen die Tests kommende Woche in Jerez versäumen, zum Saisonauftakt am 10. März soll er aber wieder dabei sein. Bis zu seinem Sturz war der Suzuki-Pilot sogar der schnellste Mann auf der Strecke gewesen.

Erst auf Rang drei folgte schließlich die schnellste Yamaha, auf der diesmal aber Valentino Rossi und nicht Colin Edwards saß. Edwards fand sich am Ende des Tages erst auf Rang fünf wieder, wobei seine Rundenzeit sogar langsamer war als am Mittwoch, was darauf schließen lässt, dass er nicht auf Qualifyiern unterwegs war.

Valentino Rossi fuhr die drittbeste Zeit, Foto: Yamaha
Valentino Rossi fuhr die drittbeste Zeit, Foto: Yamaha

Zwischen die beiden Yamahas hatte sich ein Überraschungsgast gedrängt. Alex Hofmann rang seiner Satelliten-Ducati eine Spitzenzeit ab und verlor auf die Bestzeit lediglich achteinhalb Zehntel, was ihm Rang vier einbrachte. Allerdings war auch er noch langsamer als Edwards Zeit vom zweiten Tag.

Randy de Puniet fuhr die sechstbeste Runde und ließ die Kawasaki damit abermals im Vorderfeld auftauchen. Wirklich beeindruckend waren aber die 96 Runden, die der Franzose im Laufe des Tages zurückgelegt hatte. Zeitlich folgte ihm die schnellste Werks-Ducati, die diesmal von Loris Capirossi gesteuert wurde. Nachdem in den vergangenen beiden Tagen immer sein Teamkollege Casey Stoner schneller gewesen war als er, behielt der Routinier diesmal die Oberhand und lag einen Platz beziehungsweise drei Hundertstel vor seinem Teamkollegen - dennoch saß Capriossi dank Hofmann wieder nicht auf der schnellsten Ducati. Zudem fühlte sich Stoner nicht gut und beendete seine Arbeit vorzeitig. Alex Barros schloss als Neunter das Ducati-Trio im hinteren Bereich der Top Ten ab. Die Top Ten selbst, schloss Marco Melandri ab, womit zwischen der schnellsten Honda von Pedrosa und der zweitschnellsten von Melandri satte neun Ränge und 1,5 Sekunden lagen.

John Hopkins wird bei den Tests in Jerez nicht dabei sein, Foto: Suzuki
John Hopkins wird bei den Tests in Jerez nicht dabei sein, Foto: Suzuki

Aufgrund des Honda-Mangels in der vorderen Hälfte des Klassements konzentrierte sich die Fahrerschaft des japanischen Herstellers in der hinteren. So war Weltmeister Nicky Hayden beispielsweise auf Rang 14 zu finden oder Kenny Roberts Jr., der am ersten Testtag noch Vierter gewesen war, landete auf dem 16. Platz. Hayden kämpft nach seiner Schulteroperation allerdings nach wie vor etwas mit seiner Fitness, weswegen er eher am Setup als an den Rundenzeiten feilt. Mit dem Ende des Feldes hatte Honda nichts zu tun. Dort waren jene beiden angeschlagenen Fahrer zu finden, die am Mittwoch ganz auf eine Ausfahrt verzichtet hatten. Olivier Jacque und Jeremy McWilliams bissen die Zähne zusammen und waren einige Runden unterwegs. An ihren Rundenzeiten, die rund sieben Sekunden hinter der Spitze lagen, kann man aber ablesen, dass sie sich nicht wirklich wohl fühlten. Nun haben die beiden aber eine Woche Zeit, um sich weiter auszukurieren, bevor sie beim großen Test in Jerez wieder auf die Maschinen sollen.

Die inoffiziellen Testzeiten aus Katar - Tag 3

1. Dani Pedrosa, Repsol Honda - 1:55.471
2. John Hopkins, Rizla Suzuki - 1:55.825
3. Valentino Rossi, Yamaha MotoGP - 1:55.954
4. Alex Hofmann, Pramac D'Antin - 1:56.315
5. Colin Edwards, Yamaha MotoGP - 1:56.371
6. Randy de Puniet, Kawasaki Racing - 1:56.753
7. Loris Capirossi, Ducati Marlboro - 1:56.807
8. Casey Stoner, Ducati Marlboro - 1:56.834
9. Alex Barros, Pramac D'Antin - 1:56.950
10. Marco Melandri, Gresini Racing - 1:56.980
11. Shinya Nakano, Konica Minolta Honda - 1:56.980
12. Makoto Tamada, Tech 3 Yamaha - 1:57.232
13. Toni Elias, Gresini Racing - 1:57.246
14. Nicky Hayden, Repsol Honda - 1:57.269
15. Chris Vermeulen, Rizla Suzuki - 1:57.365
16. Kenny Roberts Jr., Team Roberts - 1:57.408
17. Carlos Checa, Honda LCR - 1:57.497
18. Sylvain Guintoli, Tech 3 Yamaha - 1:58.379
19. Shinichi Ito, Ducati TTT - 1:58.974
20. Andrew Pitt, Ilmor - 2:00.455
21. Olivier Jacque, Kawasaki Racing - 2:02.081
22. Jeremy McWilliams, Ilmor - 2:02.612