Der zweite Tag der MotoGP-Tests in Katar wartete für die 20 aktiven Fahrer mit ganz besonderen Bedingungen auf. Es hatte über Nacht geregnet und damit war zu Testbeginn, trotz trockener Strecke, jeglicher Grip verschwunden und machte die Session über weite Strecke zu einer fröhlichen Rutschpartie. Wie der aufmerksame Beobachter vielleicht festgestellt hat, nahmen zwei Fahrer nicht daran teil. Olivier Jacque erhielt nach seinem Sturz vom ersten Tag zwar das medizinische OK, doch er entschied sich, zu pausieren. Jeremy McWilliams hatte sein Bein nach einem Sturz wieder leicht lädiert und setzte ebenfalls aus. Er möchte aber so wie Jacque am Donnerstag wieder dabei sein.

Casey Stoner feierte seiner Sturzpremiere auf einer Ducati, Foto: Ducati
Casey Stoner feierte seiner Sturzpremiere auf einer Ducati, Foto: Ducati

In Abwesenheit der beiden, machten die Yamaha-Piloten das, was sie schon seit mehreren Testtagen tun und besetzten die ersten beiden Positionen. Wieder einmal war es Colin Edwards, der dabei die Spitze inne hatte. Um zweieinhalb Zehntel distanzierte er seinen Teamkollegen Valentino Rossi. "Wir haben gestern Nacht einige große Veränderungen an den Einstellungen vorgenommen und jetzt sind wir in einer anderen Welt, nahe an dem, was Valentino gestern gefahren hat. Es ist prinzipiell einfach nur etwas, dass auf einer flachen Strecke ohne Unebenheiten gut funktioniert und ich habe mich wirklich gut gefühlt", meinte Edwards.

Auch Rossi war mit dem Tag zufrieden, auch wenn er über Probleme bei der Bremsstabilität klagte. "Wir haben heute ein paar Probleme gehabt, an denen wir arbeiten müssen, aber das kann man erwarten, wenn man schneller und schneller wird und es ist viel besser, dass wir die Probleme jetzt finden, als im Rennen", meinte der Italiener, der vor allem Sorge hat, dass sich durch die Problembehandlung die Wendigkeit der Maschine verändern könnte.

Weitere zwei Zehntel hinter Rossi fand sich Dani Pedrosa auf Platz drei wieder. Der Spanier stellte weitere Verbesserungen an seiner Maschine fest. Überraschend weit vorne war Carlos Checa, der den Tag auf Rang vier beendete. Knappe acht Zehntel hinter Edwards wurde Casey Stoner Fünfter. Der Australier war allerdings einer der Fahrer, die heute den Streckenbedingungen Tribut zollen mussten und stürzten.

John Hopkins erreichte die sechstbeste Zeit, Foto: Suzuki
John Hopkins erreichte die sechstbeste Zeit, Foto: Suzuki

"Der Regen in der vergangenen Nach hat die Streckenbedingungen komplett verändert und am Morgen gab es keinen Grip", bestätigte Stoner noch einmal, "Dann hat der Wind die Dinge noch etwas komplizierter gemacht. Am späten Nachmittag hatte die Strecke dann etwas Gummi drauf, der Wind war weniger und wir konnten ein paar gute Runden fahren. Jeder sagt, dass ich zu viel stürze... und nur um sie glücklich zu machen, hatte ich dann ein paar Minuten vor dem Ende meinen ersten Sturz auf einer Ducati."

Stoners Schicksal teilten an diesem Tag auch Nicky Hayden, der sich mit Rang elf begnügen musste und sogar zwei Mal stürzte sowie Randy de Puniet, der seine Kawasaki als Achtschnellster um den Kurs bewegte. Zwischen ihm und Stoner auf Rang sechs lagen noch John Hopkins und Shinya Nakano. Ilmor bildete wieder einmal den Schluss des Feldes. Andrew Pitt, der wieder die ganze Testarbeit machen musste verlor rund 5,7 Sekunden auf die Spitze. Am Donnerstag haben die MotoGP-Neulinge und auch alle anderen Teams am letzten Testtag noch einmal die Chance, ihr Arbeitsgerät zu verbessern.

Die inoffiziellen Zeiten aus Katar - Tag 2

1. Colin Edwards (Yamaha), 1m56.296s
2. Valentino Rossi (Yamaha), 1m56.537s
3. Dani Pedrosa (Honda), 1m56.712s
4. Carlos Checa (Honda), 1m56.874s
5. Casey Stoner (Ducati), 1m57.040s
6. John Hopkins (Suzuki), 1m57.065s
7. Shinya Nakano (Honda), 1m57.274s
8. Randy De Puniet (Kawasaki), 1m57.288s
9. Kenny Roberts jr. (KR-Honda), 1m57.504s
10. Marco Melandri (Honda), 1m57.591s
11. Nicky Hayden (Hondal), 1m57.629s
12. Loris Capirossi (Ducati), 1m57.698s
13. Chris Vermeulen (Suzuki), 1m57.770s
14. Alex Hofmann (Ducati), 1m57.999s
15. Alex Barros (Ducati), 1m58.513s
16. Makoto Tamada (Yamaha), 1m58.610s
17. Toni Elias (Honda), 1m58.990s
18. Sylvain Guintoli (Yamaha), 1m59.617s
19. Shinichi Ito (Ducati), 1m59.617s
20. Andrew Pitt (Ilmor), 2m02.453s