Jörg Teuchert (Yamaha) aus Hersbruck ist neuer Internationaler Deutscher Meister bei den IDM SUPERBIKES. Der ehemalige Supersport-Weltmeister konnte von seinem Vorsprung, mit dem er zum Saisonfinale angereist war, zehren und hielt am Ende seine ärgsten Verfolger Andreas Meklau (Suzuki) sowie Martin Bauer (Honda) um 5 bzw. 14 Punkte auf Distanz. Dem vor der Saison neu gegründeten Inghart Racing Team um Teamchef Ingo Härtel gelang damit gleich in der ersten Saison der ganz große Wurf.

Bei den beiden Rennläufen zum Saisonfinale vor 16.000 Zuschauern auf dem Hockenheimring schrieben jedoch andere Piloten die Schlagzeilen. Während es Teuchert angesichts seines Vorsprunges etwas "ruhiger" angehen konnte, musste Andreas Meklau voll auf Angriff setzen. Der Österreicher holte sich mit der letzten Trainingsrunde am Samstag die Pole Position vor Michael Schulten, Jörg Teuchert und Stefan Nebel. Damit waren in der ersten Startreihe alle vier Importeure (Suzuki, Honda, Yamaha und Kawasaki) vertreten.

Exakt zur Startzeit am Sonntagvormittag begann es zu regnen, als die Fahrer bereits auf der Strecke standen. Sie wurden wieder in die Boxengasse zurückgeholt. Anschließend wurde ein kurzes Regentraining eingefügt und das Rennen dann als Wet Race gestartet. Teuchert erwischte den besten Start, doch auch seine Konkurrenten kamen gut in die erste Kurve. Als der Pulk von Teuchert angeführt aus der ersten Runde zurückkam, fehlte Meklau. Dem Österreicher war das Vorderrad plötzlich eingeklappt und die Suzuki von der Strecke gerutscht - der Titeltraum schien frühzeitig ausgeträumt.

Doch der Reifenpoker sorgte noch für einen spannenden Rennverlauf. Die Fahrer, die am Anfang das Feld bei nasser Strecke angeführt hatten, bekamen bei abtrocknender Strecke Probleme. Dagegen kamen die Honda-Piloten Michael Schulten, Martin Bauer und Werner Daemen (alle auf Pirelli-Reifen) immer besser ins Rennen. Teuchert dagegen fiel zurück, zuerst auf Platz 6, im Lauf des Rennens sogar bis auf Rang 11. Plötzlich wurde die Meisterschaft wieder spannend.

Zur Mitte des Rennens übernahm Schulten die Führung, gefolgt von Suzuki-Pilot Herbert Kaufmann, Martin Bauer, Werner Daemen und Günther Knobloch. Schulten fuhr das Rennen souverän nach Hause. Mit knapp 4 Sekunden Rückstand überfuhr Martin Bauer als Zweiter den Zielstrich, Werner Daemen wurde Dritter. Durch den 11. Platz von Teuchert bekamen Bauer (17 Punkte Rückstand) und Meklau (20 Punkte hinter Teuchert) in der Meisterschaft so etwas wie eine letzte, wenn auch kleine Chance.

Das zweite Rennen am Nachmittag sah erneut einen Blitzstarter Teuchert, auch Christian Kellner (Suzuki) und Stefan Nebel (Kawasaki) kamen gut weg. Nach der ersten Runde lag immer noch Teuchert in Führung, gefolgt von Meklau, Schulten und Kellner.

Meklau und Schulten passierten Teuchert. Während sich die beiden absetzen konnten, wurde Teuchert von einer Gruppe mit Werner Daemen, Stefan Nebel, Martin Bauer und Günther Knobloch eingeholt. In der dreizehnten Runde lag Teuchert auf Rang sechs – sein Vorsprung in der Meisterschaft gegenüber Meklau war auf fünf Punkte geschrumpft. Doch dabei blieb es. Während Meklau sich vorn noch etwas von Schulten absetzen konnte und das Rennen gewann, sicherte Teuchert hinter Stefan Nebel, Martin Bauer und Werner Daemen den sechsten Platz ab und holte sich endgültig den Titel.

"Es war eine tolle Saison in einem wirklich starken Fahrerfeld. Wir alle – ich danke da auch allen meinen Konkurrenten – haben die IDM SUPERBIKE auf dieses hohe Niveau gebracht. Ich denke wir können sehr stolz sein.", bezog Teuchert seine Konkurrenten in den Jubel mit ein.

Die Markenmeisterschaft ging klar an Suzuki (503 Punkte). Obwohl die Honda-Piloten am Hockenheimring noch einmal mächtig aufdrehten, reichten die 459 Zähler am Ende nur, um Yamaha (421) auf den dritten Rang zu verdrängen. Kawasaki kam auf 184 Punkte, die Stefan Nebel beinahe im Alleingang beisteuerte.