Überraschungseffekt in Brünn. Nicht Valentino Rossi fuhr, wie nach seine Pole Position erwartet, zu einem souveränen Sieg, sondern Loris Capirossi. Der Ducati-Pilot schnappte sich gleich in der ersten Kurve des Rennens die Spitze und gab sie bis zum Ende nicht mehr her. Vier Sekunden hatte Capirossi am Schluss Vorsprung auf seine Konkurrenz.

Die wurde von Valentino Rossi angeführt, der an diesem Sonntag in Tschechien einsehen musste, dass mit seinem Landsmann einfach kein mitkommen war. Besonders ärgerlich dürfte das für Rossi vor allem deswegen sein, weil Nicky Hayden nur auf den neunten Platz fuhr und Rossi mit einem Sieg viele Punkte in der WM-Wertung hätte gut machen können. Statt 18 waren es nach Platz zwei aber nur 13 Zähler, die er näher rückte. 38 Punkte beträgt Rossis Rückstand damit noch.

Zwischen dem Italiener und dem Amerikaner liegt in der Weltmeisterschaft noch der Drittplatzierte von Brünn, Dani Pedrosa. Der junge Spanier blieb über weite Strecken des Rennens an Rossis Hinterrad und setzte sich sogar kurz vor ihn. Am Ende musste Pedrosa dann aber seinen Konkurrenten ziehen lassen und sich mit dem letzten Podestplatz begnügen.

Hinter den Top-Drei kämpfte eine größere Gruppe um die Plätze vier bis neun. Über den vierten Rang durfte sich am Ende Kenny Roberts Jr. freuen, der sich gegen Marco Melandri, Casey Stoner, John Hopkins, Shinya Nakano und Nicky Hayden durchsetzte.

Ein Rennen zum vergessen hatte Alex Hofmann. Aushilfsweise wieder auf der Werks-Ducati unterwegs, zeigte ihm Loris Capirossi mit seinem Sieg, was möglich gewesen wäre. Der Deutsche kam allerdings nur als 16. ins Ziel und war darüber sichtlich nicht begeistert. In drei Wochen, wenn der WM-Tross in Malaysia zum nächsten Rennen halt macht, wird er dann wieder auf seiner D´Antin-Ducati sitzen. Vielleicht fühlt er sich darauf wohler.