Spätestens seit dem WM-Finale ist das Thema Kopfstoß sehr in Mode gekommen. Die Musikindustrie hat dem ganzen ein Lied gewidmet und auch die Computerspiel-Branche hat sich daran beteiligt. So haben die französischen Programmierer des Actionspiels "Splinter Cell - Double Agent" ihre Engine kurz missbraucht, um mit dem Helden des Spiels per Kopfstoß auf Materazzi-Jagd zu gehen.

Dem wollte die Motorrad-WM um nichts nachstehen und hat jetzt ihre eigene Kopfstoß-Saga. Und wie es sich gehört, war es natürlich nicht irgendwer, der ausgeteilt hat, sondern mit Mick Doohan einer der Großen seines Fachs. Er nutzte allerdings eine andere Variante von Kopfstoß und eine etwas andere Umgebung als Zinedine Zidane, um Kopfarbeit zu leisten.

Beim Besuch des Strip Clubs Honeypot in Darwin hatte Doohan schon etwas tiefer ins Glas geschaut und wollte selbst damit beginnen, sich seines Gewandes zu entledigen. Der Rausschmeißer, der ihn zum Gehen überreden wollte, bekam dann die geballte Härte eines fünfmaligen 500er-Weltmeisters zu spüren. Da sich Doohan nämlich weigerte, das Lokal zu verlassen, hielt der Türsteher die Hände des ehemaligen Motorrad-Piloten hinter dem Rücken fest. Der reagierte darauf indem er seinen Kopf nicht hinten in das Gesicht des Rausschmeißers knallen ließ. Außer ein paar kleineren Verletzungen bekam der Vor-Die-Tür-Bringer aber nichts ab.

Nun durfte sich Doohan vor Gericht für diese kleine "Episode" verantworten. Nachdem er sich selbst der Körperverltzung und der Weigerung des Verlassens eines angemeldeten Betriebsgebäudes für schuldig erklärt hatte, fiel das Urteil relativ gering aus. 2500 Australische Dollar (rund 1500 Euro) muss Doohan an Strafe bezahlen.

Härter als die Strafe, war die Standpauke des Richters. Laut Daily Telegraph soll er dem Motorrad-Champion folgendes mit auf den Weg gegeben haben: "Sie, Mr. Doohan, sind einer unserer australischen Helden, eine Legende, ein leuchtendes Beispiel für Erfolg, Tapferkeit und Leistung - ein Mann, dem viele junge Männer gerne nacheifern wollen. Sie haben unser Ansehen auf eine Weise beschmutzt, die uns alle traurig macht. Wir erwarten von unseren Helden, dass sie Fehlerlos sind. Und wenn sie zeigen, dass sie die gleichen Schwächen und Fehler wie wir normalen Sterblichen haben, dann verärgert uns das ziemlich."