Von den Wetterkapriolen am Schleizer Dreieck beim IDM-Lauf am 5. und 6. August waren auch die Sidecars nicht ausgenommen. Analog zu allen anderen IDM-Klassen war nur das erste Zeittraining am Samstag unter trockenen Bedingungen über die Bühne gegangen. Markus Schlosser und Bernhard Wagner (SUI/AUT) waren wieder eine Klasse für sich und distanzierten Sepp Doppler/Andreas Kolloch (AUT/GER) um 3,189 Sekunden. Uwe Göttlich und Peter Höss konnten die Hatz um die Naturrennstrecke über 14 Runden von Startplatz drei aufnehmen.

Für die größte Aufregung beim Start sorgten die Gespanne von Dieter Eilers/Achim Freund und Patrick Halet/Sven Langschädel. Beide blieben beim Start stehen. Achim Freund riss noch wenige Sekunden bevor die Ampel umschaltete den Arm nach oben, um zu signalisieren, dass etwas nicht stimmte. Das war allerdings schon zu spät und der Starter gab das Rennen frei. Die Situation war zwar brenzlig, wurde aber von den nachfolgenden Piloten mit Bravour gemeistert - es gab keinerlei Kollisionen.

Kaum war das Feld enteilt, folgten auch Eilers/Freund der Meute. Allerdings gaben die RSR-Honda Piloten nach vier Runden auf. Ähnlich auch Halet/Langschädel. Sie schoben ihr Sidecar von der Strecke. Nachdem sie einen Teil der Seitenverkleidung entfernt hatten, fuhren auch sie dem Feld hinterher. Allerdings nur eine Runde, dann kamen die beiden ebenfalls in die Box und erklärten das Rennen am Schleizer Dreieck für beendet.

Vorn enteilten Schlosser/Wagner einmal mehr dem Feld. Sie bewiesen nun auch im Regen, dass sie den Titel "Internationaler Deutscher Meister 2006" in der Klasse IDM Sidecar mehr als verdient haben. "Ich fahre eigentlich nicht gerne im Regen" erklärte der frisch gebackene Meister, Markus Schlosser, nach dem Rennen. "Das ist sehr gefährlich. Du merkst als Fahrer nicht, wenn es wieder stärker regnet. Das kann manchmal auch schon zu spät sein."

Harald Hainbucher belegte mit seinem Co-Piloten Peter Adelsberger nach zwei dritten Plätzen (Nürburgring, Salzburgring) nun endlich den zweiten Rang. "Super", war alles, was beide kurz nach dem Rennen dazu sagen konnten. "Ich habe am Anfang versucht, an Markus Schlosser dran zu bleiben", erläuterte Hainbucher. "Aber wir konnten diesen Speed nicht mitgehen. Wir hatten dann nach vorn wie hinten genug Platz und sind unser Rennen gefahren."

Uwe Göttlich versuchte wiederum am Sidecar von Hainbucher/Adelsberger dran zu bleiben. Kontinuierlich verkürzte der Lausitzer seinen Rückstand bis auf 1,9 Sekunden. "Ich habe immer gedacht, dass ich noch angreifen kann", verriet Göttlich. "Aber immer wenn wir eine schnelle Runde erwischt haben und ich gedacht habe: ‚Noch so eine und du hast ihn´, hatten wir arge Rutscher." Das Sidecar mit der Nummer 7 habe in der Abfahrt nach dem Buchhübel fast ausschließlich quer gestanden. "Das war uns dann zu gefährlich", bestätigte auch Peter Höss. "Regen ist einfach mein Ding", gab Göttlich weiterhin zu. "Ich mag Schleiz. Naturrennstrecken gefallen mir richtig gut. Die haben etwas." Kein Wunder: Sein letzter Podestplatz liegt genau ein Jahr zurück – beim IDM Lauf auf dem Schleizer Dreieck 2005.

Sepp Doppler erwischte einen schlechten Start und kam nur als Vierter aus der ersten Runde zurück. Der Österreicher konnte auch das gesamte Rennen über keinen Angriff mehr nach vorn starten. In Runde neun mussten Doppler/Kolloch auch noch Peter Schröder und Mike Helbig Platz machen.

Auch wenn in der IDM Sidecar der Titel schon an Schlosser/Wagner vergeben ist, geht es im Kampf um den zweiten Gesamtplatz munter weiter. Theoretisch könnten noch zwölf Teams diesen Platz erreichen. Die besten Aussichten haben allerdings Harald Hainbucher und Peter Adelsberger (75 Zähler), die nur einen Punkt hinter Doppler/Wagner (76) liegen.