Der 6. April 2003 war ein schwarzer Tag für die MotoGP-Gemeinde. Es war die dritte Runde im ersten Saisonrennen in Suzuka. Bei über 200 km/h verlor Daijiro Kato die Kontrolle über seine Maschine, krachte gegen eine Mauer und blieb bewusstlos liegen. 13 Tage lang kämpfte der Japaner noch um sein Leben, doch am 19. April verstarb er schließlich an den Folgen seiner Verletzungen.

Katos Karriere war bis dahin sehr erfolgreich verlaufen. Bereits als Wild-Card-Fahrer holte er sich von 1996 bis 1998 zwei Siege und einen dritten Platz, bevor er zur Saison 2000 dann voll in den WM-Zirkus einstieg und auf Anhieb Dritter in der 250ccm-Weltmeisterschaft wurde. 2001 holte er sich schließlich den Titel mit elf Rennsiegen und 49 Punkten Vorsprung auf seinen zweitplatzierten Landsmann Tetsuya Harada.

1998 konnte Kato in Suzuka seinen zweiten Grand-Prix-Sieg bejubeln, Foto: Milagro
1998 konnte Kato in Suzuka seinen zweiten Grand-Prix-Sieg bejubeln, Foto: Milagro

Auf dem Weg an die Weltspitze

Als Weltmeister wechselte er in die MotoGP-Klasse und konnte trotz unterlegenem Material - er pilotierte im Team von Fausto Gresini eines der letzten Zweitakt-Bikes im Feld - einige Achtungserfolge, wie zweite Plätze in Jerez und Brünn, einfahren. 2003 schien sein großes Jahr werden, doch bereits im ersten Saisonrennen ereignete sich der tragische Unfall.

Fausto Gresini, Katos damaliger Teamchef denkt noch heute oft an seinen Ausnahmefahrer zurück. Der Italiener, der bereits viele Fahrer in seinem Team unter Vertrag hatte, gerät bei der Erinnerung an Kato ins Schwärmen: "Es ist ein sehr trauriges Ereignis. Die Beziehung mit Daijiro war etwas Spezielles und ich kann diesen Verlust mit Worten nicht beschreiben. Er war zuallererst ein großartiger Mensch und dann ein herausragender Champion."

Posthum wurde er als erster und bisher einziger Japaner in die Hall of Fame der Motorrad-Weltmeisterschaft aufgenommen. Daijiro Kato hinterließ eine Frau und zwei Kinder.