Mit knallgelbem T-Shirt in XXL, dazu passender Hose und Cap sitzt Edgar Torronteras neben seinem Bike und frühstückt. Die wichtigste Mahlzeit des Tages besteht für ihn aus einem Kaffee und einer selbstgerollten Zigarette. Er müsse erstmal in Schwung kommen, meint er. Er sei gerade erst hier zum Masters of Dirt in Wien angekommen und habe nicht viel geschlafen. Die kleine Tochter war Schuld daran. Es ist dieser Moment, in dem man hinter die Fassade aus Tattoos, Piercings und zahlreichen Narben blicken kann. Denn im Leben von Edgar Torronteras gibt es, im Unterschied zu manchem anderen FMX-Piloten, mehr als Partys, flüchtige, weibliche Bekanntschaften und Motorräder.

Die dunkelbraunen Augen des Spaniers strahlen, wenn er über seine Frau Patricia und Tochter Naia, die Ende Jänner zur Welt kam, spricht. Ein Ereignis, das sein Leben völlig verändert hat, wie er betont: "Es kommt schon manchmal vor, dass ich mir bei Shows oder Events denke: 'Ich will nicht mehr springen. Ich möchte nach Hause, zu meiner Frau und meiner Tochter. Aber das ist nun mal mein Job, ich muss ja auch für die Beiden sorgen."

Sorgen machen sich auch oft Außenstehende, wenn sie sehen, wie ein frischgebackener Familienvater Backflips über mehr als 30 Meter springt. Doch für Torronteras, der den Sport seit Beginn der 90er-Jahre ausübt, gibt es dazu keinen Grund. "Viele Leute glauben, dass es leichtsinnig ist, als Familienvater so einen Sport auszuüben. Aber wir trainieren viel dafür und können das Risiko auch genau einschätzen. Für mich ist das normal und kein großer Unterschied zu anderen Sportarten. Wir sind nicht verrückt, wir tun einfach nur das, was wir lieben", versucht der Mann, den sie in der Szene nur E.T. nennen, zu beruhigen.

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