Marc Marquez krönt ein perfektes MotoGP-Wochenende in Katar mit dem Sieg im Rennen am Sonntagabend. Er muss für diesen Erfolg aber hart arbeiten. Bereits in der ersten Kurve des Grand Prix kollidiert er mit Bruder Alex und verliert Teile seiner Verkleidung. Maverick Vinales trumpft mit der KTM auf, führt lange, muss sich Marc Marquez nach einem Fehler aber schließlich geschlagen geben. Vinales kommt als Zweiter ins Ziel, wird nachträglich aufgrund eines Reifendruckvergehens aber auf P14 zurückgestuft. Francesco Bagnaia erbt damit Platz zwei, Franco Morbidelli wird aufs Podium befördert. Alex Marquez wird nach einer Longlap-Penalty für eine Kollision mit Fabio Di Giannantonio nur Siebter. Jorge Martin stürzt beim Comeback und muss ins Medical Center.
Marc Marquez baut mit seinem Sieg die Führung in der Weltmeisterschaft deutlich auf 17 Punkte gegenüber Alex Marquez aus. Francesco Bagnaia liegt als Dritter 26 Zähler zurück.
Die Schlüsselszene im MotoGP-Rennen von Katar
Vinales führt das Rennen lange an und zeigt eine fehlerfreie Vorstellung. In Runde 16 von 22 geht er aber in Kurve sechs weit, der dahinter lauernde Marc Marquez nützt den Patzer des KTM-Piloten und schlüpft durch. Marquez zieht anschließend das Tempo an und fährt auf und davon.
MotoGP Katar: Der Rennfilm
Die Startaufstellung: 1. M. Marquez, 2. A. Marquez, 3. Quartararo, 4. Morbidelli, 5. Di Giannantonio, 6. Vinales, 7. Zarco, 8. Aldeguer, 9. Rins, 10. Ogura, 11. Bagnaia, 12. Acosta, 13. Bezzecchi, 14. Martin, 15. Marini, 16. Miller, 17. R. Fernandez, 18. Binder, 19. A. Fernandez, 20. Bastianini, 21. Mir, 22. Chantra
Start: Marc Marquez biegt als Erster in Kurve eins, geht dort aber etwas weit und zieht dann wieder auf die Innenbahn, wo aber Alex Marquez fährt. Der touchiert dabei das Heck von Marc Marquez' Ducati, der einen der Flügel am Heck verliert. Morbidelli nutzt die Kollision der Brüder und geht vor Marc und Alex Marquez in Führung.
Runde 1/22: Morbidelli führt nach dem ersten Umlauf vor Marc Marquez, Alex Marquez, Di Giannantonio, Vinales, Quartararo und Bagnaia, der bereits vier Plätze gutgemacht hat.
Runde 3/22: Alex Marquez und Di Giannantonio kollidieren. Marquez fällt auf Rang sieben zurück, Di Giannantonio sogar auf Rang 21. Die Stewards untersuchen die Szene und bestrafen Alex Marquez schließlich mit einer Longlap-Penalty.
Morbidelli ist unterdessen der schnellste Mann im Feld und hat seinen Vorsprung bereits auf mehr als eine Sekunde geschraubt.
Runde 4/22: Bagnaia hat sich bereits auf Rang drei hinter Morbidelli und Marc Marquez nach vorne gekämpft.
Runde 5/22: Bagnaia ist an Marc Marquez vorbei! Er kassiert seinen Teamkollegen auf der Start-Ziel-Gerade.
Runde 6/22: Alex Marquez biegt in die Longlap ab und ist dadurch nur noch Zwölfter.
Runde 7/22: Marc Marquez drückt sich in Turn 1 wieder an Bagnaia vorbei auf Rang zwei.
In der Zielkurve muss Bagnaia auch Vinales vorbeilassen, der ein bärenstarkes Rennen fährt und nun Dritter ist.
Runde 9/22: Miller ist gestürzt, fährt noch weiter, stellt seine Yamaha dann aber an der Box ab.
Runde 10/22: Vinales bremst in Turn 1 auch Marc Marquez aus - P2 für den KTM-Mann!
Runde 11/22: Vinales führt! Er bremst sich in Kurve eins an Morbidelli vorbei, der auch Marc Marquez vorbeilassen muss.
Morbidelli bricht nun ein und fällt hinter Bagnaia zurück auf Platz vier.
Runde 12/22: Nun hat auch Zarco Morbidelli kassiert.
Mir, der von einer Magen-Darm-Grippe geplagt wird, gibt auf.
Runde 14/22: Augusto Fernandez ist aus dem Rennen gestürzt.
Runde 15/22: Sturz für Martin! Der immer noch angeschlagene Weltmeister crasht bei seiner Rückkehr und muss zum Check ins Medical Center.
Runde 16/22: Vinales geht in Kurve sechs weit! Marc Marquez nimmt die Einladung an und schlüpft durch. Marquez führt wieder!
Runde 17/22: Marc Marquez zieht das Tempo nun an und hat bereits mehr als eine halbe Sekunde Vorsprung auf Vinales herausgefahren.
Runde 19/22: Marc Marquez hat den Widerstand von Vinales gebrochen und liegt bereits mehr als eine Sekunde in Front.
Ziel: Marc Marquez gewinnt 1,8 Sekunden vor Vinales, der nachträglich aber aufgrund eines Reifendruckvergehens auf P14 zurückversetzt wird. Bagnaia erbt Platz zwei, Morbidelli komplettiert das Podium. Zarco wird Vierter vor Aldeguer, Alex Marquez muss sich mit Rang sechs begnügen. Quartararo wird Siebter, gefolgt von Acosta und Bezzecchi. Marini, Bastianini, Rins, Binder, Vinales und Ogura holen die letzten WM-Punkte.
Die Stimmen vom MotoGP-Podium in Katar
Marc Marquez (Sieger, Ducati):
"Ich habe euch vor dem Rennen gesagt, dass ich den Vorderreifen managen muss. Aus diesem Grund war ich in der ersten Rennhälfte zurückhaltend. Morbidelli zog davon, aber ich konnte schon aus der Erfahrung von gestern vorhersehen, dass in der zweiten Rennhälfte nicht mehr schnell sein würde. Als mich dann Pecco (Bagnaia) überholte, dann wurde mir klar: Es ist Zeit, Rennen zu fahren. Ich begann zu pushen. Es war eine große Überraschung, als Maverick (Vinales) mich überholte. Zuerst dachte ich, das wäre Acosta. Normalerweise ist er der schnellste KTM-Fahrer, aber Maverick sorgte für eine große Überraschung. Er war sehr schnell, aber ich hatte für das Ende noch etwas im Köcher, die letzten zwei, drei Zehntel. Ein Sieg in Katar, das ist fantastisch."
Maverick Vinales (Zweiter, Tech3):
"Es bedeutet mir sehr viel. Wir haben einen unglaublichen Job gemacht. Es ist offensichtlich, dass die Anpassung an ein neues Motorrad nicht leicht ist. Wir müssen dieses Resultat genießen, denn ich habe um die Front gekämpft. In diesem Rennen hat es vielleicht 'Klick' gemacht, es ist wirklich unglaublich. Danke an KTM und Tech3 für diese Möglichkeit."
Francesco Bagnaia (Dritter, Ducati):
"Es ist schön auf dem Podium zu stehen, aber ich bin sehr wütend wegen gestern. Wenn ich das heute am Sonntag kann, dann muss ich das auch am Samstag können. Es ist immer die gleiche Geschichte, aber mit heute müssen wir zufrieden sein. Wenn du von so einer Position startest, dann ist die Strategie immer schwierig. Ich habe viel gepusht und in den letzten Runden hatte ich keinen Hinterreifen mehr. Aber ich bin zufrieden, auch für das Team, denn sie haben fantastische Arbeit geleistet."
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