KTM hat am Donnerstag offiziell sein MotoGP-Fahrerquartett für die Saison 2025 komplettiert. Bei Red Bull KTM Factory Racing waren Pedro Acosta und Brad Binder ja bereits gesetzt. Nun hat man auch die Paarung für die Tech3-Mannschaft, die 2025 als Red Bull KTM Tech3 an den Start gehen wird, fixiert.
Mit Enea Bastianini und Maverick Vinales sind der Truppe rund um Motorsportchef Pit Beirer hier zwei echte Spitzentransfers gelungen. Bastianini muss seinen aktuellen Platz im Ducati-Werksteam ja für 2025 räumen und Marc Marquez Platz machen. Nach Bekanntwerden des Marquez-Ducati-Deals zeichnete sich Bastianinis Wechsel ins KTM-Lager schnell deutlich ab. Sein Manager Carlo Pernat plauderte ihn im italienischen Radio quasi öffentlich aus.
Enea Bastianini: MotoGP-Neustart im KTM-Lager bei Tech3
Bastianini verlässt Ducati nach insgesamt vier Jahren. Borgo Panigale hatte ihn 2020 nach seinem Gewinn der Moto2-Weltmeisterschaft unter Vertrag genommen und bei Esponsorama Racing zum MotoGP-Aufstieg verholfen. Auf die ordentliche Rookie-Saison mit gleich zwei MotoGP-Podesten in Misano folgte dann der Wechsel zu Gresini Racing, welcher sich für beide Seiten als absoluter Glücksgriff entpuppen sollte. Bastianini gewann vier Rennen und wurde für 2023 ins Werksteam befördert. Dort konnte er den hohen Erwartungen aber nie gerecht werden. Nach einer verletzungsreichen Debütsaison in Rot hält er bis heute bei nur einem Sieg für die Factory-Truppe.
Maverick Vinales: Nächster MotoGP-Wechsel
Weniger erwartbar als der Abgang von Bastianini aus dem Ducati-Lager war das Ende der Zusammenarbeit zwischen Maverick Vinales und Aprilia. Der Spanier gewann 2024 in Austin seinen ersten Grand Prix für die Mannschaft aus Noale und wurde damit zum ersten Fahrer der MotoGP-Ära, der auf drei unterschiedlichen Herstellern (Suzuki, Yamaha und Aprilia, Anm.) siegen konnte. Als Aleix Espargaro schließlich in Barcelona Ende Mai seinen Rücktritt mit Jahresende bekanntgab, schien der Weg für Vinales als neuem Teamleader frei.
Doch die Situation bei Aprilia war zu diesem Zeitpunkt bereits angespannt. Vinales erklärte öffentlich, Aprilia hätte seinen Vertrag bereits im März verlängern können, aber nun sitze er am längeren Hebel. Racing-CEO Massimo Rivola und Co. hatten zunächst kein Interesse an einer Vertragsverlängerung für Vinales, wollten lieber die Entscheidung Aleix Espargaros abwarten. "Ein Fehler", gestand Rivola später. Dass ihm Aprilia am 3. Juni mit Jorge Martin dann auch noch den aktuell schnellsten Mann der MotoGP vor die Nase setzte, war für Vinales wohl endgültig zu viel. So kehrt er nach über einem Jahrzehnt ins KTM-Lager zurück: 2013 wurde er für den österreichischen Hersteller Moto3-Weltmeister.
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