Knapp drei Wochen ist es mittlerweile her, dass Repsol Honda die Trennung von MotoGP-Superstar Marc Marquez mit Jahresende 2023 verkündet hat. Seine Nachfolge ist dabei noch immer ungeklärt, ein weiterer Anwärter ist nun aber aus dem Rennen ausgeschieden. Und zwar handelt es sich dabei erneut um eine Honda-interne Lösung: Iker Lecuona.
Der 23-jährige Spanier kennt die MotoGP bestens, fuhr er doch schon zwischen 2020 und 2021 zwei Jahre für Tech3-KTM. Nach seinem Aus beim Rennstall von Herve Poncharal wechselte Lecuona Anfang 2022 zu HRC in die Superbike-Weltmeisterschaft und wurde im Honda-Werksteam Stallgefährte von Xavi Vierge. 2023 kehrte der gebürtige Valencianer dann vereinzelt in die MotoGP zurück, er absolvierte insgesamt fünf Rennwochenenden als Ersatzpilot für die verletzten Marc Marquez, Joan Mir und Alex Rins.
Auch wenn Lecuona dabei punktlos blieb, zeigte er ordentliche Leistungen und bewegte sich auf dem Niveau der verbliebenen Honda-Piloten. Deshalb galt er im MotoGP-Paddock lange Zeit als möglicher Nachfolger von Marc Marquez, sollte die Stelle Honda-intern vergeben werden. Entweder hätte der 23-Jährige direkt ins Werksteam zu Repsol Honda befördert werden können oder, sollte Johann Zarco dorthin hochgezogen werden, ins Kundenteam zu LCR. Letztere Option hatte sich aber schon vergangene Woche zerschlagen, Zarco verkündete am Donnerstag vor dem Australien-GP der MotoGP seinen Verbleib bei LCR Honda.
Team-HRC: Bis 2025 mit Iker Lecuona und Xavi Vierge
Nun ist aber auch ein Wechsel Lecuonas zu Repsol Honda vom Tisch. Drei Tage vor dem Saisonfinale in Jerez verkündete der HRC-Konzern nämlich die Vertragsverlängerung mit Lecuona in der Superbike-Weltmeisterschaft. Dort bildet er auch im kommenden Jahr ein spanisches Duo mit Vierge im Team HRC. Beide Piloten haben einen Zweijahres-Vertrag bis Ende 2025 unterschrieben. "In den zwei Jahren unserer Zusammenarbeit haben wir Iker Lecuona und Xavi Vierge in jeder Hinsicht zu schätzen gelernt. Daher sind wir froh und glücklich, dass beide für die nächsten zwei Jahre HRC-Werksfahrer bleiben werden. Xavi und Iker sind zwei junge, schnelle und konkurrenzfähige Fahrer, die immer bereit sind, sich jeder Herausforderung mit Positivität, Hingabe und Teamgeist zu stellen", freut sich HRC-General-Manager Tetsuhiro Kuwata.
"Es ist gut, dass vertraglich alles geklärt ist, denn wir müssen uns auf die kommende Aufgabe konzentrieren", sagt Lecuona selbst. "Ich möchte an der Spitze kämpfen und erfolgreich sein. Das ist etwas, das HRC im Rennsport immer angestrebt hat. Aber wir müssen hart arbeiten, um dieses Niveau zu erreichen. Daher werden wir uns schon bald voll und ganz auf die Tests konzentrieren, um uns auf die neue Saison vorzubereiten. Das Ziel ist, in Bezug auf Leistung und Ergebnisse einen konsequenten Schritt nach vorne zu machen." Der Spanier wartet 2023 noch auf seine erste Podestplatzierung in der WSBK, sein bestes Resultat gelang ihm mit Platz vier im Superpole-Rennen von Barcelona. In der WM liegen Vierge (140 Punkte) und Lecuona (136) nur auf den Rängen acht und zwölf, in der Hersteller-Wertung belegt Honda hinter BMW gar den letzten Platz.
Fabio Di Giannantonio in Pole Position für Marquez-Nachfolge?
Zurück in der MotoGP ist damit also klar, dass Honda einen externen Ersatz für Marc Marquez verpflichten wird. Miguel Oliveira gilt als favorisierte Lösung, ein Wechsel des RNF-Piloten rückt momentan aber in weite Ferne. "Es gibt nichts neues. Wir befinden uns in keinen Verhandlungen", verriet der Portugiese am Donnerstag in Thailand.
Damit scheint Fabio Di Giannantonio, der durch den Marquez-Wechsel seinen Platz bei Gresini Ducati verloren hat, nun in der Pole Position bei Repsol Honda. Der 25-jährige Turiner konnte zuletzt mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machen, in Australien fuhr er als Dritter auf das Podest. Zudem befindet sich sein Manager an diesem Wochenende vor Ort in Thailand, um Vertragsgespräche zu führen. "Meine Ergebnisse erleichtern ihm seine Arbeit, wir werden sehen, wie sich die Dinge entwickeln", berichtete Di Giannantonio am Donnerstag mit einem Lächeln im Gesicht. Verhandlungen mit Honda verneinte er nicht: "Ich konzentriere mich auf meine Aufgaben und weiß, dass Diego [sein Manager, Anm.] einen guten Job macht. Ich warte auf das Ergebnis, wir werden sehen. Wir sind in positiver Stimmung."
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