Ende 2019 zog Jorge Lorenzo einen Schlussstrich: Nach einem Seuchenjahr bei Honda mit zahlreichen Stürzen und Verletzungen beendete er seine äußerst erfolgreiche MotoGP-Karriere. Es folgte ein Jahr als Testfahrer bei seinem Ex-Team Yamaha, dann wurde es ruhiger um den gebürtigen Mallorquiner. Nun ist Lorenzo zurück im MotoGP-Paddock, er unterstützt 2022 das spanische Übertragungsteam von DAZN.

Lorenzo zurück im MotoGP-Paddock: Vermisse die alten Zeiten

Dort kommt er als Experte und Co-Kommentator zum Einsatz. Insgesamt sieben Rennen soll Lorenzo 2022 begleiten, seinen ersten Auftritt hatte er bereits beim Saisonauftakt in Katar. "Es ist einfach. Deutlich einfacher als Motorräder zu fahren, keine Frage", berichtet der 34-Jährige im Interview mit 'The-Race' von seiner neuen Tätigkeit.

Es sei schön, nach langer Zeit wieder im Paddock zu sein - und doch sehne sich Lorenzo zurück in die Zeit seiner aktiven Rennfahrer-Karriere: "Ich vermisse die Menschen, das Gefühl, das Motorrad zu verbessern, sich zum Start einer Saison stark zu fühlen und speziell das Gefühl von Rennsiegen und Weltmeisterschaften", erklärt er.

"Aber du kannst im Leben nicht alles haben", meint der Spanier. "Ich bin Weltmeister geworden, ich habe meine Träume erreicht. Es wäre etwas anderes, wenn ich nicht Weltmeister geworden und noch fahren wollen würde, aber nicht mehr könnte. Aber so ist es schon in Ordnung. Ich war 18 Jahre lang ein professioneller Rennfahrer und konnte viele Siege, Podestplätze, Pole-Positions und speziell Weltmeisterschaften feiern. Ich kann glücklich sein."

Lorenzo bestätigt: Umstieg in Automobilsport möglich

Mit dem Motorradfahren auf absolutem Top-Level hat Lorenzo also abgeschlossen, ganz sein lassen mit dem Racing kann er es dann aber doch nicht. Der 34-Jährige bestätigt gegenüber 'The-Race', dass er aktuell einen Umstieg von zwei auf vier Räder prüfe: "Ich habe Pläne, Autorennen zu fahren. Vielleicht ergeben sich schon bald ein paar Möglichkeiten", erklärt er.

"Und vielleicht ist es - sicherlich nicht in naher Zukunft, aber langfristig gesehen - möglich, dass ich sogar wieder gegen Valentino [Rossi] antreten werde", verrät Lorenzo. In der MotoGP verbindet beide eine lange Historie: Zwischen 2008 und 2010, sowie zwischen 2013 und 2016 waren sie Teamkollegen bei Yamaha, mehrfach duellierten sich Rossi und Lorenzo um Rennsiege und Weltmeisterschaften.

Erst im vergangenen Jahr hatte auch Rossi seine MotoGP-Karriere nach 26 Saisons in der Weltmeisterschaft beendet. Der 43-jährige Italiener wechselt 2022 in den Automobilsport, er startet in der Fanatec GT World Challenge Europe in einem Audi R8 des belgischen WRT-Teams. Ein Ziel, dass sich nun auch Lorenzo gesetzt zu haben scheint.