Als erstes Team der Königsklasse stellt das Ducati-Werksteam im schweizerischen Neuchatel ihr Line-Up für die MotoGP-Saison 2019 vor. Aus der letzten Saison ist nur wenig geblieben. Neben einer brandneuen Desmosedici GP19 gibt es auch in der Fahrerpaarung eine Neuerung. Danilo Petrucci hatte seinen ersten offiziellen Auftritt als Ducati-Werkfahrer.

"Sie ist sehr schnell und schön und vor allem sehr rot. Sie gefällt mir." So fiel Petruccis erstes Statement über sein neues Bike für die kommende Saison aus. Tatsächlich hat sich am Look der Desmosedici GP etwas getan. Neben dem neuen Teamnamen 'Mission Winnow Ducati' hat sich mit Audi Sport auch ein neuer Sponsor auf dem Design der Desmosedici verloren. Kein Wunder, denn schließlich gehört Ducati ja zum Audi-Konzern. Außerdem zeigt das 2019er Motorrad im Vergleich zu ihrer Vorgängerin deutlich mehr rot. Das vorherige rot-graue Design ist komplett verschwunden.

Auch Andrea Dovizioso findet Gefallen an der GP19. "Ich sage jedes Jahr das Gleiche. Das Bike ist sehr schön, aber in diesem Jahr sogar noch ein bisschen schöner als vorher ", lacht der Italiener. Doch nicht nur der äußere Look sagt Ducatis größter WM-Hoffnung zu. "Ich fühle mich wohl und besser als in den letzten Jahren. Etwas ist anders." In den letzten zwei Jahren war Dovizioso schon der ärgste Konkurrent von Weltmeister Marc Marquez auf der Repsol Honda. Mit einem noch besseren Gefühl auf der GP19 könnte es für den amtierende Weltmeister enger werden.

Die Desmosedici GP19 zeigt mehr rot als ihre Vorgängerin, Foto: Ducati
Die Desmosedici GP19 zeigt mehr rot als ihre Vorgängerin, Foto: Ducati

So ist zumindest der Plan im Ducati-Lager. Denn das Ziel für die kommende Saison ist unverändert: Man will endlich den Weltmeister-Titel gewinnen. Trotzdem die drei letzten Jahre sehr stark waren, dieses Ziel hat man noch nicht erreichen können. Für die Saison 2019 hat man an dem ohnehin schon beeindruckenden Ducati-Paket noch weiter gefeilt. Eine Verbesserung kündigte Technik-Genie Gigi Dall'Igna bereits an: Mehr PS. Ihren größten Vorteil gegenüber der Konkurrenz haben die Ducatisti für ihnen Kampf um die lang ersehnte MotoGP-Krone also noch weiter ausgebaut. Aber auch Aerodynamik, Chassis und Elektronik haben ein Update bekommen, um Dovizioso und Petrucci das bestmögliche Paket zu liefern.

Und das werden sie brauchen, denn die Konkurrenz schläft nicht. "Wir gehen nicht als Favoriten in diese WM, aber wir werden hart kämpfen", stellte Dall'Igna klar. Das WM-Ziel gilt allerdings für Dovizioso, von Petrucci erwartet man vor allem eins: Rennsiege. Und Podiumsplätze in so ziemlich allen Rennen. "Das muss jetzt sein Hauptziel sein" findet Dall'Igna. Petrucci selbst drückt sich weniger drastisch aus. "Mein Ziel ist es am Ende der Saison zufrieden zu sein", erklärt er etwas weniger direkt, hängt aber an: "Ich bin nicht entspannt, aber fokussiert. Ich habe meine Arbeit über den Winter getan."

Für den Italiener ist aber vor allem die Zusammenarbeit mit Teamkollege Dovizioso wichtig. "Ich kann nur von ihm lernen und hoffe, dass ich ihm dafür Hilfe zurückgeben kann", so Petrucci. Die beiden Ducatisti verstehen sich gut, eine so angespannte Zusammenarbeit wie zwischen Dovizioso und Jorge Lorenzo wird es aller Voraussicht nach also nicht geben. Das ist auch der Teamleitung wichtig. "Wir haben unsere Fahrerstrategie geändert. Statt die zwei Fahrer am Wochenende ihr eines Ding machen zu lassen, konzentrieren wir uns jetzt auf ein System, in dem es um gemeinsame Entwicklung geht, vor allem an Setup-Arbeiten am Rennwochenende", erklärt Dall'Igna. Oder, in Petruccis Worten: "Wir haben eine Mission."