Der Spanien GP in Jerez war für das Ducati-Lager nicht gerade von Erfolg gekrönt. Die beiden Werkspiloten Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo kegelten sich auf Podiumskurs liegend gegenseitig aus dem Rennen und nahmen Dani Pedrosa gleich mit. Trotzdem bringt das Wochenende auch andere Nachrichten aus Borgo Panigale.

Denn Ducati-Boss Claudio Domenicali wurde in einem Meeting der MSMA-Hauptversammlung zu deren Vorsitzenden ernannt. Diesen Posten wird Domenicali für die nächsten zwei Jahre, also bis einschließlich 2020 innehaben. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Ducati-Mann diesen Posten übernimmt. Zuletzt hatte mit Katsuhide Moriyama jedoch ein Honda-Mann dieses Amt inne.

"Es ist eine große Ehre, diese Rolle zu übernehmen", erklärt Domenicali in einer Presseaussendung von Ducati. "Sowohl für mich als Mensch als auch als Ducati-CEO. Ducati ist zum ersten Mal seit 27 Jahren wieder in dieser Rolle vertreten. Wir werden uns dieser Aufgabe mit sehr viel Engagement annehmen." Als Vorsitzender der MSMA vertritt Domenicali nun die Interessen der MotoGP-Hersteller gegenüber der FIM.

MSMA: Wer, was, wieso?

Die Motorcycle Sports Manufacturers' Association (kurz MSMA) gibt es bereits seit 1992. Ihre Hauptaufgabe liegt darin, die Interessen der Hersteller, die im Motorradrennsport vertreten sind, gegenüber anderen Parteien zu vertreten. Notwendig wird dies vor allem in Meetings mit der FIM, der obersten Motorradsport-Organisation. Doch nicht nur gegen die FIM wird Domenicali als MSMA-Vorsitzender künftig die Interessen von Ducati, Honda und Co. durchzusetzen versuchen.

Neben dem Motorradweltverband gibt es noch andere Vereinigungen, die in der Welt des Motorradrennsports ein Wörtchen mitzureden haben. Die IRTA (International Road-Racing Teams Association) vertritt beispielsweise die Interessen der Teams. Ihr Vorsitzender ist Tech3-Teamchef Herve Poncharal. Notwendig sind alle diese Vereinigungen, um die in einem FIM-Meeting zu treffende Entscheidungen vorher von möglichst allen Seiten beleuchtet werden kann. Nur dann kann ein Kompromiss getroffen werden, der für alle Parteien so optimal wie möglich ist. Da nicht jedes Mitglied der einzelnen Vereinigungen bei jedem Meeting zugegen sein kann, wird ein Vorsitzender gewählt, der die Interessen aller bei den Meeting vertritt.