Die Rennsport-Saison 2017 ist für MotoGP-Weltmeister Marc Marquez endgültig zu Ende. Der Repsol-Honda-Pilot hat sich, im Gegensatz zu den vergangenen Jahren, gegen einen Start beim Superprestigio in Barcelona entschieden. Zu sehr hatte die zurückliegende Saison an seinen physischen und mentalen Kräften gezehrt, wie Marquez ausführte.

So hart war die MotoGP-Saison 2017 für Marc Marquez

"Das MotoGP-Jahr 2017 war unglaublich hart und stressig. Deshalb bin ich besonders stolz auf meinen sechsten WM-Titel und den vierten in der MotoGP. Das Superprestigio hat nach vier erfolgreichen Jahren einen hohen Anforderungslevel erreicht. Das war zunächst undenkbar. Und in meinem speziellen Fall hat mich die Entwicklung der zurückliegenden Saison dazu getrieben, mich jetzt auszuruhen. Ich war glücklich genug, das Superprestigio zwei Mal zu gewinnen. Jetzt ist es an der Zeit, dass auch mal andere spanische Fahrer siegen", begründete Marquez in einer News auf der offiziellen Seite des Superprestigio. Auch auf Twitter bestätigte Marquez schon seine Nicht-Teilnahme am Event.

Marquez musste im zurückliegenden MotoGP-Jahr bis an seine Limits gehen. Nach einem durchwachsenen Saisonstart mit zwei Ausfällen und Rang sechs beim Italien-GP in Mugello lag der Repsol-Honda-Pilot in der Gesamtwertung zwischenzeitlich schon 37 Punkte zurück. Bis zum letzten Rennen musste Marquez um die Titelverteidigung kämpfen. Ducati-Pilot Andrea Dovizioso machte ihm vor allem in der zweiten Saisonhälfte das Leben unglaublich schwer.

MotoGP-Weltmeister 2017: Marc Marquez verteidigt Titel (01:10 Min.)

Neben dem harten und nervenaufreibenden Kampf um die Weltmeisterschaft kamen noch die diversen Stürze von Marquez hinzu. Ganze 27 Mal lag der alte und neue Weltmeister im Laufe der Saison auf der Nase, davon alleine sieben Mal beim Katalonien-GP in Barcelona. Damit rangiert Marquez in der Sturz-Statistik auf Platz zwei hinter Aprilia-Pilot Sam Lowes. Nur dank der Unterstützung seiner Crew konnte Marquez die Crashes immer wieder wegstecken.

Superprestigio Dirt Track: Das steckt hinter dem Event

Durch die freiwillig auferlegte Pause von Marquez sowie das Fehlen des zweifachen Siegers Brad Baker steht jetzt schon fest: 2017 trägt sich auf jeden Fall ein neuer Name in die Siegerlisten des Superprestigio ein! Mehrere Motorrad-Weltmeister sind für dieses Jahr bereits als Starter bestätigt. Dazu zählen unter anderem Toni Elias (Moto2-Champion 2010), Johann Zarco (Moto2-Champion 2015 und 2016) und Lucas Mahias (Supersport-Weltmeister 2017).

Das Superprestigio ist ein Dirt-Track-Event, das seit 2014 jährlich im Dezember im Palau Sant Jordi zu Barcelona stattfindet und viele Stars aus der Motorrad-Szene anlockt. Auch der deutsche Moto2-Pilot Marcel Schrötter nahm schon am Superprestigio teil und holte dabei im Vorjahr Platz sechs. Das immer hochkarätiger besetzte Starterfeld und die hohen Anforderungen aus der MotoGP-Saison 2017 zwangen Marc Marquez jedoch nun zu einer Absage.