#TheIslandBattle fand im Jahr 2017 eine würdige Fortsetzung. Dabei kämpften im Gegensatz zu 2015 nicht nur vier Fahrer um den MotoGP-Sieg beim Australien-GP auf Phillip Island, sondern lange Zeit gleich doppelt so viele: Valentino Rossi, Maverick Vinales, Johann Zarco, Marc Marquez, Cal Crutchlow, Jack Miller, Andrea Iannone und Alex Rins. Überholmanöver oder gar Berührungen waren an der Tagesordnung. Eines dieser Manöver hätte ihm aber den Sieg gekostet, war Yamaha-Pilot Rossi hinterher überzeugt.

Rossi spielt damit auf die Attacke von Iannone drei Runden vor Schluss in der Honda Hairpin an. Iannone bremste sich dabei an Rossi und Zarco vorbei, ging allerdings weit und drängte Rossi mit ab. Rossi fiel dadurch auf Platz vier zurück. "Ich hatte das Potenzial, um mit Marc mitzuhalten", fand Rossi nach dem Rennen. "Ich war in der perfekten Position, aber dann hat Iannone in der Haarnadel ein verrücktes Manöver probiert und danach war Marc auf und davon."

Ein Blick auf die Zeitenliste zeigt: Marquez fuhr bereits in den zwei Umläufen vor Iannones Manöver die schnellsten Runden der Spitzengruppe und fuhr sich so einen Vorsprung von knapp neun Zehnteln heraus. Durch Iannones ambitionierte Attacke in der Honda Hairpin wuchs Rossis Rückstand auf den Führenden auf 2,1 Sekunden an - das war die Entscheidung pro Marquez.

So sah Rossi die Berührung mit Marquez

Stichwort Marquez: Auch mit ihm geriet Rossi aneinander. Acht Runden vor Schluss versuchte Marquez, sich im Southern Loop innen am Doktor vorbeizupressen. Das schaffte Marquez am Ausgang schließlich auch - allerdings mit Feindkontakt und Schrammen auf Rossis Lederkombi inklusive. Rossi selbst nahm es nach dem Rennen gelassen hin.

"Ich habe nur einen Reifen gesehen, als ich keinen Platz mehr hatte. Ich wusste aber nicht, zu wem der Reifen gehört. War es jetzt Marquez, Iannone oder Zarco? Das war sehr schwierig zu sehen. Ich habe den Reifen an meiner Schulter gespürt, bin weit gegangen und habe dabei Zeit verloren." Die Runde selbst beendete Rossi aber immerhin noch auf Platz drei liegend.

Stetige Verbesserung auf Phillip Island

Auch wenn Rossi als Sonntagsfahrer gilt: Nach den Trainingsleistungen war mit solch einer furiosen Fahrt im Rennen nicht unbedingt zu rechnen. Am Samstag hatten noch seine Markenkollegen Maverick Vinales und Johann Zarco die Nase klar vorn. "Während der Freien Trainings ist es immer schwierig zu verstehen, aber am Freitag lief es nicht so schlecht. Unter normalen Bedingungen war die Pace gut", blickt Rossi zurück.

Im Laufe des Wochenendes, vor allem von Samstag auf Sonntag, gelangen Rossi dann seine typischen Fortschritte. "Wir haben verstanden, wie wir uns nach gestern verbessern konnten. Gestern war ich noch zu sehr am Limit. Ich war mir ziemlich sicher in dem, was ich brauche und was die richtige Wahl ist", so Rossi. Und schon war Rossi wieder mittendrin, statt nur dabei. Am Ende hätte es sogar der Sieg werden können. Das hat Rossi gespürt.