Marc Marquez punktete bei den holländischen Zuschauern auf dem TT Circuit Assen vor allem durch seine Qualitäten als unfreiwilligen Entertainer. Mit knapp zehn Minuten auf der Uhr verlor der Honda-Pilot die Front seiner Honda und landete nach einem wilden Abflug im Kies. Marquez konnte danach nichts schnell genug gehen, sodass er sich kurzerhand den Scooter eines Fotographen schnappte und sich gleich selbst an die Box fuhr. "Der Fotograph, der der Scooter gehörte, hat mir erlaubt, ihn zu nehmen, aber ehrlich, wenn er 'Nein' gesagt hätte, wäre ich trotzdem weitergefahren", gesteht Marquez mit einem Lachen.

"Nachdem ich gestürzt bin, war das Ziel, so schnell wie möglich wieder in die Box zu kommen", erklärt der WM-Führende weiter. Das zeigte Marquez mehr als deutlich. Noch mit Schwung aus dem Crash sprintete er zur Mauer, um den schnellsten Weg in die Box zu finden. Ein Blick auf das liegengebliebene Motorrad? Fehlanzeige. Dafür war einfach keine Zeit. "Es war ein großer Fehler von mir", so Marquez. "Denn dafür hatte ich keine Zeit, ich war Letzter in der Wertung."

Mit nur noch neun Minuten auf der Uhr blieb dem ehemaligen Weltmeister auch keine andere Lösung, als schnellstmöglich in die Box zurückzukehren. Der Ruhm für die letzten zwei Runden, die Marquez schließlich von Platz zwölf auf vier katapultierten, gilt aber nicht nur ihm allein. "Es war der Scooter, aber auch das Team, das einen tollen Job gemacht hat. Mein Bike war schnell fertig, mit Intermediate-Reifen für die nassen Bedingungen." In Erinnerung bleibt aus diesem Qualifying aber vor allem Marquez' Scooter-Einlage.

Woher sein plötzlicher Crash kam, kann sich Marquez selbst auch nicht erklären. "Ich denke, dass kein Fahrer weiß, weshalb er heute gestürzt ist", zieht sich der Honda-Pilot etwas aus der Affäre. "Die Strecke war sehr rutschig und auf meiner ersten Runde habe ich nicht gepusht, sondern bin sehr langsam gefahren." Marquez' Vermutung nach ist der Grund für den Crash mangelnde Konzentration, seine Hand ins Feuer legen würde der Honda-Pilot dafür aber nicht. Sicher ist nur, dass er mit dem vierten Platz zufrieden ist. Nach den Chaos aus Crash und Scooter-Diebstahl ist ihm dieser Rang alles andere als sicher gewesen.

Die Reaktionen

Nicht nur die randvollen Tribünen in Assen freuten sich über Marquez Scooter-Einlage. Auch vor den Bildschirmen unterhielt Marquez Fans und Insider damit königlich. Motorsport-Magazin.com hat für euch die besten Kommentare, Anmerkungen und Einwürfe zusammengetragen: