Weltmeister bei den MotoGP-Tests fast so schnell wie 2015 - Lorenzo dominiert Katar-Test, Rossi Dritter

Jorge Lorenzo schlug am ersten Tag der MotoGP-Testfahrten in Katar eindrucksvoll zurück. Nachdem es auf Phillip Island nicht wunschgemäß lief für den Weltmeister, legte er auf dem Losail International Circuit mit einer fabelhaften Bestzeit von 1:55.452 vor. Lorenzo lag damit lediglich zwei Hundertstelsekunden hinter seiner schnellsten Rennrunde aus dem Vorjahr - und das trotz neuer Reifen und neuer Software!

Die Platzierungen

Lorenzo schloss den ersten Testtag als Schnellster ab, gefolgt von Maverick Vinales, der damit seine bärenstarke Form aus Phillip Island untermauerte. Vinales war nur hauchdünn schneller als Rossi auf Platz drei. Rossi war mit seiner Bestzeit von 1:55.894 auch der letzte Fahrer in den 1:55er-Zeiten. Andrea Iannone führt als Vierter ein Ducati-Quartett, bestehend aus ihm, Scott Redding, Hector Barbera und Andrea Dovizioso an. Cal Crutchlow wurde als Achter bester Honda-Fahrer und platzierte sich vor Bradley Smith und Marc Marquez. Stefan Bradl erreichte mit der neuen Aprilia Position 19.

Die Zwischenfälle

Einen seltenen Anfängerfehler leistete sich Valentino Rossi. Rossi stürzte nach etwas mehr als einer Stunde in seiner Outlap in Kurve zehn, jedoch ohne schwerwiegende Folgen. Eineinhalb Stunden vor Ablauf der Zeit die rote Flagge heraus. Aleix Espargaro und Cal Crutchlow stürzten unabhängig voneinander an der gleichen Stelle. Um ausschließen zu können, dass noch weitere Piloten stürzen, und um die Situation an der Stelle zu bereinigen, wurde die rote Flagge herausgeholt.

Die Technik

Honda stattete alle Satelliten-Piloten erstmals mit der 2016er-Spezifikationen seiner Motoren aus. Dennoch waren Cal Crutchlow, Jack Miller und Esteve Rabat relativ selten auf der Strecke. Interessant hingegen ein besonderes Detail an der Honda: Erstmals experimentierte man auch an der RC213V von Testfahrer Hiroshi Aoyama mit Flügeln, auch wenn diese im Vergleich mit der Ducati GP16 noch klein ausfallen. Flügel hatte auch die Yamaha M1 von Jorge Lorenzo wieder dran, diesmal in einer neuen Konfiguration mit wesentlich mehr Fläche als man es bisher gewohnt war.

Bei Suzuki stand weiterhin die Arbeit am vollständigen Seamless-Getriebe im Vordergrund, die immer noch ausschließlich von Testfahrer Takuya Tsuda verrichtet wurde. Sein Feedback will man abwarten, ehe man Aleix Espargaro und Maverick Vinales für die letzten beiden Testtage damit ausrüstet. Für die neue MotoGP-Aprilia markierte der erste Testtag in Katar die Premiere bei offiziellen MotoGP-Testfahrten. Stefan Bradl und Alvaro Bautista schonten die neue RS GP und drehten die wenigsten Runden von allen Fahrern.

Die Rundenbilanz

Den Titel des Rundenkönigs hat sich am ersten MotoGP-Testtag in Katar Ducati-Stammfahrer Andrea Iannone verdient. Iannone drehte insgesamt 53 Runden und legte damit fast zweieinhalb Renndistanzen zurück. Auch sein Teamkollege Andrea Dovizioso war gut dabei, er sammelte gemeinsam mit Honda-Testfahrer Hiroshi Aoyama die zweitmeisten Testkilometer an diesem Tag. Dovizioso und Aoyama umrundeten den Losail International Circuit je 52 Mal. Am anderen Ende der Kilometer-Statistik findet sich Aprilia wieder. Stefan Bradl und Alvaro Bautista drehten an diesem Tag nur 26 bzw. 16 Runden.

Das Wetter

Wolkenloser Himmel über dem Losail International Circuit sorgte für sehr hohe Asphalttemperaturen und damit für wenig Fahrbetrieb in den ersten beiden Stunden. Erst als die Sonne zwei Stunden nach Sessionbeginn über dem Losail International Circuit unterging, zog es die MotoGP-Fahrer auf die Strecke. Auch in der letzten Stunde des Tages wurde es wieder ruhig, da sich schon etwas Tau auf die Strecke legte. Im Verlauf der kompletten sieben Teststunden blieb es klar. Die Lufttemperaturen fielen von knapp 25 Grad zum Start um 16 Uhr Ortszeit auf 20 Grad beim Fallen der Zielflagge um 23 Uhr Ortszeit.

MotoGP-Test Katar, Tag 1: Das Ergebnis