Die neue Einheitselektronik von Magneti Marelli für die MotoGP sorgt weiter für große Diskussionen innerhalb der Teams. Nach den Testfahrten in Valencia im Anschluss an das Saisonfinale wurden die Motorräder erstmals mit der italienischen ECU ausgerüstet. Das Fazit damals fiel ernüchternd aus: "Die neue Elektronik wirft uns zurück. Nicht nur ein bisschen, sondern eigentlich um viele Jahre", so Dani Pedrosa. Valentino Rossi nannte gar eine konkrete Zahl: Yamaha sei wieder auf dem Stand von 2008 oder 2009 angekommen, kritisierte der Doktor.

Jorge Lorenzos Teammanager Wilco Zeelenberg vermeldet nun bei Crash.net deutliche Fortschritte Yamahas bei der Arbeit mit der neuen ECU und bezieht sich dabei auf Rossis Angaben: "Wir haben ungefähr drei bis vier Jahre wieder aufgeholt", so Zeelenberg. "Aber es stimmt, dass wir in diesem Bereich noch viel Arbeit vor uns haben. Natürlich waren diese Bikes hier auch schon sehr fein getunt, egal ob Wheelie-Kontrolle, Traktionskontrolle, Motorbremse, all diese Sachen."

Der Holländer ist sich aber sicher, dass sich Teams und Hersteller schon bald auf die neue Elektronik einstellen werden und die Probleme aus den Testfahrten größtenteils Schnee von gestern sein werden: "Jetzt haben sie plötztlich eine neue ECU eingeführt, die noch nie zuvor getestet wurde. Es war nichts außergewöhnliches, dass sie am ersten Tag einen Verlust gespürt haben. Aber sobald man die Daten sehen kann, wissen sie, was falsch läuft. Dann kommt es nur noch darauf an, alles möglichst gut anzupassen."