Erneut zeigte Stefan Bradl eine Top-Leistung in seiner Paradedisziplin: Dem Qualifying. Beim Abschlusstraining zum Großen Preis von Malaysia auf dem Sepang International Circuit kämpfte der Aprilia-Pilot lange Zeit um eine der beiden begehrten Fahrkarten für den zweiten Qualifying-Abschnitt. Am Ende fehlte dem Deutschen als Viertem eine halbe Sekunde, da ganz zum Schluss Maverick Vinales und Bradley Smith noch einmal richtig aufdrehten.

Als am Schluss sich auch noch Danilo Petrucci im Ranking ganz knapp vor Bradl setzte, war der vierte Rang im ersten Abschnitt besiegelt. Unterm Strich ergibt das Startplatz 14 im Rennen. Nach der bitteren Enttäuschung von Phillip Island wieder ein deutlicher Aufwärtstrend. Bradl blickt entsprechend zufrieden zurück: "Mir ist eine gute Runde gelungen, ich hatte im letzten Sektor ein bisschen spät gebremst, aber im Großen und Ganzen kann ich zufrieden sein."

Kann sich Stefan Bradl im Rennen endlich vor Bautista halten?, Foto: Aprilia
Kann sich Stefan Bradl im Rennen endlich vor Bautista halten?, Foto: Aprilia

Bradls Problemzone: Abgenutzte Reifen

Einmal mehr hat Bradl damit auch im teaminternen Duell wieder die Nase vorn auf eine schnelle Runde gesehen. Warum das so ist, darüber kann Bradl nur mutmaßen: "Alvaro tut sich ein bisschen schwer da, wir sind so ein bisschen das Gegenteil vom Anderen. Er hat ein paar mehr Probleme im Qualifying, mit den neuen Reifen eine gute Runde rauszuquetschen, und mir gehts so, dass ich am Ende vom Rennen, wenn die Reifen schon sehr abgenutzt sind, einfach Probleme habe", sucht Bradl nach einer Erklärung.

Damit hat der Deutsche auch gleich seinen wunden Punkt angesprochen: Die Reifenperformance über die Renndistanz. Bradl gibt offen zu, dass er für mehr Pace auf abgenutzten Reifen gerne auf seine Qualifyingstärke verzichten würde - zumindest teilweise: "Ich würde gerne ein bisschen von dem, was meine Stärke im Qualifying ist, nämlich die Aprilia so auszuquetschen mit frischen Reifen, abgeben und dort investieren, wo ich es dann am Ende vom Rennen brauche."

Bradl hofft, seine gute Qualifying-Performance schon bald mit einer konstanten Renn-Pace auch bei fortgeschrittener Distanz vereinbaren zu können: "Aber wir versuchen, die Stärke im Qualifying beizubehalten, auch auf längere Sicht für Valencia und die Tests dann, werden aber sicher unser Augenmerk dann auch darauf legen, mit gebrauchten Reifen über die Renndistanz schneller zu werden", ist Bradl darum bemüht, in Zukunft den besten Kompromiss zu finden.