Lange konnte Dani Pedrosa auch das zweite Freie Training der MotoGP in Malaysia dominieren. Am Ende aber hatte Jorge Lorenzo die Nase vorn. Valentino Rossi dagegen haderte mit Setup-Problemen.

Die Platzierungen: Schon nach wenigen Minuten setzte sich Pedrosa auch im zweiten Freien Training von Sepang mit einer 2:01.287 an die Spitze, wurde aber schnell von seinem Honda-Kollegen Marc Marquez um eine Zehntelsekunde unterboten. Sofort konterte Pedrosa mit einer 2:00.835. Aleix Espargaro fuhr sich bis auf den dritten Rang nach vorne, dahinter reihte sich vorerst Lorenzo ein. Zur Trainingshalbzeit preschte Andrea Iannone auf den dritten Rang und kurz darauf sogar auf den zweiten Rang, an Pedrosas Zeit kam aber weiterhin niemand heran. Unterdessen konnte Rossi seinen Rückstand auf Pedrosa weiter verringern und setzte sich auf den vierten Platz noch vor Lorenzo. Weniger als fünf Minuten vor Ende der Session drehte Lorenzo dann ordentlich auf: 2:00.246 brachten ihm die Spitzenposition ein. Auch Marquez steigerte sich und konnte sich zwischen Lorenzo und Pedrosa einreihen. Letzterer konterte sofort und schob sich wieder vor Marquez. Gleichzeitig kam Rossi sichtlich unzufrieden an die Box und ließ drei Minuten vor Sessionende noch seine Reifen auf das Ersatzbike wechseln. Eine Minute vor Schluss kam Pedrosa bis auf fünf Hundertstel an Lorenzos Marke heran und war noch einmal auf einer schnellen Runde unterwegs, als er im Verkehr aufgehalten wurde.

Lorenzo blieb also vor Pedrosa und Marquez auf dem ersten Platz. Iannone lag am Ende auf Rang vier vor Crutchlow, Aleix Espargaro und Dovizioso. Rossi wurde mit einer Sekunde Rückstand bis auf den achten Rang durchgereicht. Petrucci und Redding komplettieren die Top Ten.

Stefan Bradl konnte auf seiner Aprilia seine Pace aus dem ersten Freien Training nicht ganz reproduzieren. Am Ende landete er mit 1,8 Sekunden Rückstand auf die Spitze auf dem 15. Platz, immerhin wieder vier Ränge vor seinem Teamkollegen Alvaro Bautista.

Die Zwischenfälle: Schon nach acht Minuten versenkte Iannone seine Ducati in Turn 8 im Kies. Er blieb zwar unverletzt, konnte mit dem beschädigten Motorrad aber nicht mehr weiterfahren. Gut eine Viertelstunde vor Schluss hatte Marquez beim Umlegen von Turn 2 auf Turn 3 erneut einen wilden Rutscher, den er gerade noch abfangen konnte.

Das Wetter: Bei brütender Hitze fand das zweite Freie Training der MotoGP in Malaysia statt. Temperaturen von 35 Grad in der Luft und 49 Grad auf dem Asphalt, kombiniert mit der hohen Luftfeuchtigkeit, stellten eine gewaltige körperliche Belastung für die Fahrer dar.

Die Analyse: Das zweite Freitagstraining von Sepang machte deutlich, wie schwierig die Bedingungen in der tropischen Hitze sind. Altmeister Rossi konnte seine Zeit vom kühleren Vormittag nicht verbessern, liegt aber dennoch auf einem guten Kurs direkt ins QP2. Erneut zeigte sich Pedrosa bärenstark und musste sich am Ende nur Lorenzo geschlagen geben. Marquez produzierte gleichmehrere wilde Slides und war absolut am Limit, obwohl er bereits mehr als zwei Zehntel Rückstand auf die Bestzeit hat. Iannone ist trotz seines Sturzes wieder vorne mit dabei, auch Dovizioso konnte sich steigern, so dass auch mit den Ducatis wieder zu rechnen ist. Trotzdem aber bleiben es wohl die beiden Hondas von Pedrosa und Maquez, die den Titelanwärtern in Sepang die meisten Punkte abnehmen könnten. Generell scheint zwar Lorenzo im zweiten Freien Training einen Vorteil zu haben, andererseits ist dies ja nicht das erste Mal, dass Rossi am Freitag noch eine Sekunde Rückstand einfährt. Ungewöhnlich hingegen ist, dass er gegen Ende des Trainings so offensichtlich mit dem Setup haderte.