Das erste Freie Training der MotoGP zum Grand Prix von Japan stand voll im Zeichen des Titelkampfes zwischen Jorge Lorenzo und seinem Teamkollegen Valentino Rossi. Lorenzo führte die Session trotz seiner am vergangenen Samstag erlittenen Schulterverletzung souverän an. Rossi zeigte für seine Verhältnisse aber ebenfalls ein gutes erstes Training und belegte den dritten Rang.

Die Platzierungen: Jorge Lorenzo markierte mit einer Zeit von 1:45.455 Minuten in seinem letzten Umlauf die klar schnellste Runde des ersten Trainings. Er war somit um 0,395 Sekunden schnellster als Andrea Iannone auf dem zweiten Platz. Valentino Rossi wurde guter Dritter. Er verlor auf Lorenzo etwas mehr als vier Zehntelsekunden. Bradley Smith komplettierte als Vierter ein bärenstarkes Yamaha-Resultat. Dani Pedrosa war als Fünfter bester Honda-Pilot auf der hauseigenen Rennstrecke. Andrea Dovizioso belegte den sechsten Rang vor Marc Marquez. Der amtierende Weltmeister schien von seinem Mittelhandknochen doch noch relativ stark gehandicapt. Die Espargaro-Brüder folgten auf den Positionen acht und neun. Stefan Bradl zeigte ein ausgezeichnetes Training und wurde Zehnter.

Valentino Rossi zeigte eines seiner besten Freitagstrainings in diesem Jahr, Foto: Milagro
Valentino Rossi zeigte eines seiner besten Freitagstrainings in diesem Jahr, Foto: Milagro

Die Zwischenfälle: Pol Espargaro verbremste sich nach wenigen Minuten im 90-Grad-Linksknick von Kurve elf am Ende der Gegengeraden. Er musste am Ausgang durch den Kies fahren, konnte aber einen Sturz vermeiden und kehrte an die Box zurück. Jack Miller sorgte für den ersten Sturz der MotoGP an diesem Wochenende. Er rutschte zehn Minuten vor Ende in der Haarnadel von Kurve zehn harmlos weg. Miller konnte seine Open-Honda sofort wieder aufrichten und das Training fortsetzen. Maverick Vinales verschätzte sich in Kurve drei. Er konnte im Kies aber einen Sturz vermeiden und kam zurück auf die Strecke. Stefan Bradl war wenig später in Kurve elf viel zu schnell unterwegs und ging mit seiner Aprilia zu Boden. Für ihn war die Session zwei Minuten vor Ende gelaufen, er blieb aber unverletzt.

Bradl musste mit seiner Crew einen Sturz aufarbeiten, Foto: Aprilia
Bradl musste mit seiner Crew einen Sturz aufarbeiten, Foto: Aprilia

Das Wetter: Es fällt schwer zu glauben, dass wir am Sonntag in Motegi einmal mehr in dieser Saison ein Regenrennen erleben könnten. Am Freitagmorgen präsentierte sich das japanische Wetter von seiner schönsten Seite. Der Himmel war absolut wolkenlos und die Außentemperatur betrug zum Start des MotoGP-Trainings bereits 22 Grad. Der Asphalt bot bei 32 Grad bereits jede Menge Grip.

Die Analyse: Jorge Lorenzos Verletzung schien ihn zumindest in seinen zehn Runden im ersten Training nicht zu stören und er war einmal mehr deutlich schnellster Mann auf der Strecke. Im Rennen könnte sich das aber noch ändern und Lorenzo nach mehreren Runden doch Probleme kommen. In gröbere Schwierigkeiten könnte ihn aber auch das Wetter bringen. Am Sonntag ist Regen in Motegi alles andere als ausgeschlossen. Das würde wohl Valentino Rossi in die Karten spielen, der aber auch im Trockenen eine ordentliche Pace zeigte. Die Honda-Piloten, allen voran der ebenfalls angeschlagene Marc Marquez, schienen noch Probleme zu haben.