Geht es für Aprilia langsam vorwärts? Nachdem Alvaro Bautista im Qualifying zum Spanien-GP mit Platz 15 bereits über eine schnelle Runde eine ordentliche Pace demonstrierte, gelang ihm auch über die voll Renndistanz eine annehmbare Leistung. Zwar sammelte Bautista knapp eine Minute an Rückstand auf Sieger Jorge Lorenzo an, sammelte als 15. jedoch bereits seinen zweiten WM-Punkt. Bereits beim zweiten Rennen in Austin war ihm dieses Kunststück gelungen. Nach einem bis zum Start verkorksten Wochenende steigerte sich auch Marco Melandri deutlich, machte insgesamt sechs Plätze für End-Position 19 gut.

"Alles in allem sind wir mit unserer Leistung hier in Jerez sehr zufrieden, nicht so sehr wegen den Platzierungen, sondern eher über die konstant ordentlichen Zeiten, die wir hier abgeliefert haben", freute sich Aprilia-Motorsportchef Romano Albesiano. Wie der Italiener verrät, wäre für Bautista gar noch mehr drin gewesen. "Er hatte ein Bremsproblem, dass zwar nicht gravierend war, aber dennoch immer wieder Zeit gekostet hat. Dennoch freuen wir uns über große Fortschritte, vor allem im Bereich der Fahrbarkeit unserer Maschine."

Bautista bereut Kontakt mit Barbera

Bautista zeigt sich ebenfalls positiv beeindruckt mit dem Ergebnis, ärgert sich jedoch über einen Vorfall zu Beginn des Rennens, der ihn direkt Positionen und letztlich auch einiges an Zeit kostete: "Direkt nach dem Start bin ich in meiner Kampfgruppe mit Hector Barbera aneinandergeraten. Wir haben uns berührt, und ich musste meine Rennlinie verlassen, um einen Sturz zu vermeiden. Dabei haben mich mindestens fünf Piloten überholt. Es war weder seine noch meine Schuld, aber ärgerlich allemal."

Marco Melandri erlebte einen seiner besseren Grand Prix' 2015, Foto: Aprilia
Marco Melandri erlebte einen seiner besseren Grand Prix' 2015, Foto: Aprilia

Dass Bautista trotz der Probleme lediglich sechs Sekunden hinter Platz zehn ins Ziel kam, ist für den Spanier jedoch der größte "Sieg" des Wochenendes. "Unsere Fortschritte sind deutlich sichtbar und das sollte uns allen Mut machen. Die Saison ist noch lange, und wenn wir uns anschauen, wo wir noch vor kurzer Zeit waren, sind wir auf einem guten Weg. Natürlich müssen wir die Fortschritte bestätigen, aber ich bin mir sicher, dass wie auch in Le Mans zeigen können, dass es für uns weiter aufwärts geht."

Teamkollege Melandri erlebte einen gleichermaßen desaströsen Freitag wie Samstag, durfte sich aber letztlich über einen ansehnlichen 19. Rang freuen. "Wenn du von so weit hinten startest wie ich, ist das Rennen eigentlich immer schon enorm schwierig, egal wie schnell du bist. Leider habe ich eine Weile gebraucht, um meinen Rhythmus zu finden, danach war ich dann aber recht gut unterwegs. Wir haben aber immer noch große Probleme mit dem Grip auf dem Hinterreifen, und das müssen wir auf jeden Fall ausmerzen. Ich hoffe, wir werden für Le Mans einige Updates haben."