Bei einem Supermoto-Einsatz verletzte sich der Italiener Anfang November, brach sich das linke Bein. Nach einer mühsamen Rehabilitation kann Biaggi nun wieder ohne Krücken auf eigenen Beinen stehen. Erste Amtshandlung: Familienurlaub in Mexico und der Besuch eines AMA Supercross Events in Anaheim (USA). Dort traf er auf alte Bekannte, unter anderem Nicky Hayden.

"Die Arena in Anaheim war mit 70.000 Menschen absolut ausverkauft. Die letzten Tickets gingen vor drei Monaten über die Theke. Von so was träumt selbst die italienische Fußball-Nationalmannschaft". Seinen Humor hat Biaggi durch den Beinbruch nicht eingebüßt. Weitere Kostprobe: "Der Regen fiel einige Tage auf Kalifornien und verwandelte das Stadion in einen gigantischen Pool. Die höchsten Sprünge waren lediglich ein paar Zentimeter hoch".

Sieger wurde Kevin Windam. Er vollbrachte das Kunststück, sich zunächst unsanft in den Schlamm zu legen um dann trotzdem wieder die Führung zu übernehmen. Die Favoriten wie Ricky Carmichael und James Stewart wurden vom Wasser förmlich hinweg gespült.

"Vor ein paar Tagen rief mich ein italienischer Journalist von der Zeitschrift La Stampa an. Sie wollten wissen wer meiner Meinung nach im Jahr 2004 der Athlet des Jahres war. Ich sagte ihm, dass ich Valentino Rossi wählen würde. Doch der Journalist sagte, dass Rossi - genau so wie ich - bereits zum Athleten des Jahres gewählt wurde. Daher könnte ich ihn nicht noch einmal zum Besten des Jahres wählen. Ich war ziemlich baff, dann nannte ich ihm den Namen Stefano Balini, der in Athen die olympische Goldmedaille im Marathon-Lauf gewann".

Am 17. Januar wird sich Max einer weiteren Untersuchung unterziehen. Ihr folgt ein Fitness-Test, danach geht es nach Sepang in Malaysia. Am 22. Januar wird er wie erhofft an den Testfahrten teilnehmen. Während dessen arbeitet Rennarzt Dr. Costa mit Ausrüster Dainese an einem speziellen Stiefel, der das Bein von Max Biaggi besonders schützen soll.