Marc Marquez ist wieder voll einsatzfähig. "Ich fühle mich ganz gut, die Schulter macht keine Probleme mehr", sagte der WM-Leader bei der Pressekonferenz vor dem San Marino GP in Misano. In den vergangenen drei Jahren konnte der Spanier in den kleinen Klassen auf der Traditionsstrecke jeweils gewinnen. "Und Honda war hier schon immer gut", meinte Marquez im Hinblick auf sein Motorrad. "Lorenzo wird aber auch stark sein. Diese Strecke ist ein wenig anders als die zuletzt gefahrenen. Es ist ein kleiner Kurs, aber solche Strecken liegen mir eigentlich auch", so der Katalane, der in der WM-Wertung schon 30 Punkte Vorsprung auf seinen Teamkollegen Dani Pedrosa hat.

Jorge Lorenzo kommt mit viel Selbstvertrauen nach Misano. "Es ist die richtige Zeit, weil wir mit dem Sieg in Silverstone im Rücken hier anreisen. Die Strecke war für mich ohnehin immer gut und ich mag sie", so der Weltmeister, der in der MotoGP-Klasse in Misano noch nie schlechter als Zweiter war. Ob er wieder mit einem Duell mit Marc Marquez rechnet? "In Indianapolis habe ich schon versucht zu gewinnen, aber das war einfach nicht möglich, weil die Reifen abgefahren waren. In Brünn war es ein bisschen besser und ich habe bis zum Schluss alles versucht. In Silverstone habe ich auch alles versucht und musste mit Marc bis zur letzten Kurve kämpfen. Ich fühle mich stark."

Auch Teamkollege Valentino Rossi konnte in Misano schon gewinnen. Der Italiener freut sich auf sein zweites Heimrennen: "Misano ist eine besondere Strecke für mich und ich habe hier schon schöne Erfolge gefeiert - sogar mit der Ducati habe ich mich hier immer achtbar geschlagen." Im Vorjahr landete der Ex-Ducatisti auf Rang zwei - sein bestes Ergebnis in Rot. In den Diensten Yamahas hat der Doktor aber höhere Ansprüche: "Wir wollen unsere Ergebnisse im Vergleich zu den letzten drei Rennen verbessern und mit den Top-3 kämpfen." Dabei helfen soll das stufenlose Getriebe, das Yamaha an diesem Wochenende erstmalig einsetzen wird.

Ganz andere Sorgen hat Landsmann Andrea Iannone, der an den Spätfolgen diverser Sturzverletzungen laboriert. "Es ist eine schwierige Saison für mich. In den letzten Rennen hatte ich immer viele Schmerzen. Aber mit der Clinica mobile haben wir es immer hinbekommen. Ich werde hier aber mein Bestes geben", versprach der Italiener, der in seinem Rookiejahr auch noch leichte Anpassungsprobleme hat. "Auf dem MotoGP-Bike braucht man einen ganz anderen Stil, du hast viel mehr Power und Elektronik. Das ist im ersten Jahr sehr schwierig."

Repsol Hondas Teamchef Livio Suppo wurde einmal mehr auf Casey Stoner und die Möglichkeit eines Comebacks angesprochen und musste erneut eine Absage erteilen. "Es gefällt ihm zu testen und für jeden Hersteller ist es eine absolut glückliche Situation, wenn man einen Fahrer wie ihn hat. Es freut sich auf die Tests, wo er auch kein großes Medieninteresse befriedigen muss. Er hat zwar den Wettbewerb immer geliebt, wollte aber doch lieber abgeschottet sein." Yamaha-Boss Lin Jarvis wies noch einmal auf die Vertragsverlängerung mit Tech 3 hin und strich heraus, wie wichtig Misano für Yamaha sei: "Es ist für uns ein Heimrennen, denn unsere Fabrik ist ja nur unweit von hier. Es ist auch Vales Heimrennen und Jorge hat sich hier immer gut geschlagen."