Jorge Lorenzo war am Freitag in Brünn wieder ganz in seinem Element, landete nach Stefan Bradls schneller Runde am Ende aber nur auf Position zwei. "Ich bin heute Morgen sehr gut gestartet und zu Beginn des zweiten Trainings auch. Dann haben wir ein paar Dinge am Bike probiert, die nicht so gut waren, wie wir erwartet hatten", erklärte der amtierende Weltmeister, der seine Session am Ende mit Versuchen verbracht habe, anstatt auf Zeitenjagd zu gehen.

"Das Positive ist aber, dass wir für Morgen eine klare Richtung haben, also können wir morgen etwas schneller fahren, um eine bessere Runde zurückzulegen. Wir können uns morgen noch beim Bremsen verbessern und das Fahren des Bikes am Anfang der Kurven etwas leichter machen", schilderte er weiter. Lorenzo gelang es auch am Freitag noch nicht, den harten Hinterreifen auszuprobieren. "Ich war auf die Änderungen konzentriert, die wir an der Elektronik vorgenommen haben. Als ich in der Box anhielt, waren nur noch fünf Minuten übrig, also hatte ich nicht genügend Zeit, den harten Hinterreifen noch auszuprobieren."

Der Mallorquiner sagte weiter: "Ich denke, wir haben in den Kurven gute Stabilität, verlieren aber etwas Zeit durch das Getriebe und auch in den harten Anbremszonen. Wir brauchen mehr Zeit zum Bremsen, für mich ist das also ein Schwachpunkt gegenüber der Honda. Beim Herausbeschleunigen sind wir dieses Jahr allerdings nicht so schlecht." Obwohl Brünn gemeinhin als Yamaha-Strecke bezeichnet wird, sah Lorenzo nicht allzu viele Vorteile: "Meiner Meinung nach habe ich keine deutliche Yamaha-Strecke gesehen. Ich würde gern einen solchen Kurs finden, momentan ist das aber schwer."

Auch Teamkollege Valentino Rossi erkannte den Bonus nicht. "Ich denke, dass wir auf dieser Strecke gleich sind, denn Dani [Pedrosa] hat im letzten Jahr hier gewonnen, nachdem er bis zur letzten Runde gegen Jorge gekämpft hat. Sicherlich ist die Yamaha hier in Brünn etwas stärker und auch ich bin etwas besser als letztes Jahr, denn ich mag die Strecke und ich fahre besser als in Indianapolis", schätzte der neunfache Weltmeister nach Rang vier ein.

Der Freitag in Brünn sei für Rossi positive verlaufen. "Besonders heute Nachmittag. Wir modifizierten das Bike und ich konnte mich enorm verbessern. Ich war auf den weichen Reifen und mit den harten Reifen schnell und ich habe eine ziemlich gute Pace", freute er sich. Speziell mit dem geringen Abstand zur Spitze war der Italiener glücklich. "Wir hoffen, dass wir morgen und am Sonntag gutes Wetter haben, denn die Vorhersage sieht nicht so gut aus."