Das Debüt ist geglückt. In der Motorrad-WM wurde in Katar erstmals ein mehrstufiges Qualifying-System angewandt und es hat sich bewährt. Zumindest ist das die mehrheitliche Meinunge der MotoGP-Fahrer.

"Ich muss zugeben, das 15-minütige Format ist wirklich spannend und eine großartige Sache für die WM und die Fans", meinte etwa Cal Crutchlow nach dem Erstversuch. "Mir wäre es noch lieber gewesen, wenn es nur zehn Minuten gedauert hätte, denn dann wäre ich auf Pole Position", scherzte der Brite, dessen zwischenzeitliche Bestzeit in den Schlussminuten noch von Jorge Lorenzo unterboten wurde.

Auch der Pole-Sitter fand Gefallen am neuen Modus. "Der erste Auftritt des neuen Qualifying war sehr positiv für die Fans und sicherlich sehr toll anzuschauen", so Lorenzo. "Wir Fahrer sind ein bisschen nervöser und haben weniger Zeit für unsere schnelle Runde."

Routinier Colin Edwards schlug in die selbe Kerbe: "Das neue System ist sehr cool. Anstatt eine Stunde lang rumzusitzen geht es gleich ans Eingemachte", sagte der US-Amerikaner. "Du hast nur einen kurzen Zeitraum um es gebacken zu bekommen, mir hat das gefallen."

Der strahlende Star von Q1 war Aleix Espargaro, der als Schnellster dieser Einheit mit seinem CRT-Bike sogar die beiden Ducati der Pramac-Piloten Andrea Iannone und Ben Spies hinter sich lassen konnte. "Es war brilliant, weil du sofort Leistung bringen musst, es gibt weniger Verkehr auf der Strecke und es ist großartig für die Zuschauer", so der Spanier. "Du darfst dir ganz einfach keine Fehler mehr erlauben", pflichtete Landsmann Alvaro Bautista dem Aspar-Piloten bei.

Nur einem Piloten gefiel das neue System nicht: Dani Pedrosa. "15 Minuten sind auf dem Motorrad keine lange Zeitspanne", meckerte der Katalane. "Und selbst wenn nur zwölf Piloten auf der Strecke sind, ist es nicht leicht, eine Lücke zu finden", so Pedrosa. Das musste auch Valentino Rossi schmerzlich zur Kenntnis nehmen, der das Verkehrsaufkommen für sein mäßiges Abschneiden (P7) verantwortlich machte.

Danilo Petrucci hingegen war in Q1 zu wenig los. "Ich muss mich an die neuen Gegebenheiten im Qualifying erst gewöhnen", sagte der Italiener. "Ich brauche normalerweise keinen Zug vor mir, aber heute habe ich 15 Minuten lang überhaupt niemanden zum Attackieren gefunden."

Redaktionskommentar:

Kurz und kompakt, dafür immer was los - so lässt sich das neue Qualifying mit seinen insgesamt drei Phasen nach der Premiere in Katar wohl am besten beschreiben. Zwar waren MotoGP-Qualis in den letzten Jahren selten wirklich langweilig, doch das neue Format setzt dem Spannungsfaktor noch das letzte i-Tüpfelchen auf. Die besten der Besten müssen auf den Punkt genau ihre Leistung abrufen. So gefällt uns das! (Michael Höller)