Die Bedingungen waren fast am ganzen Rennwochenende kälter als sonst, welche Auswirkungen hatte das auf die Leistung der Reifen und die Reifenauswahl für das Rennen?
Shinji Aoki: "Die Leistung der Reifen am Wochenende war gut, die Fahrer berichteten über eine gute Aufwärm-Performance und guten Grip, aber die kühleren Temperaturen beschränkten die Piloten, den weicheren Front- und den härteren Hinterreifen zu nutzen. Viele Fahrer bewerteten den härteren Slick in Trainings, Qualifikation und Warm-Up, aber da die Streckentemperatur für das Rennen noch immer niedrig waren, wählte keiner der Fahrer einen harten Slick am Vorderrad und nur ein Pilot entschied sich für den harten Hinterreifen. Nach der Analyse des Feedbacks nach dem Rennen, scheint es so, als hätten sich mehr Fahrer für die härteren Slicks entschieden, wenn die Bedingungen wärmer gewesen wären, besonders an der Front, denn die Medium-Mischung bot größere Stabilität in den Kurven, speziell in den unebeneren Abschnitten."

Gab es mit der weicheren Mischung auf einer so schnellen Strecke Probleme mit der Abnutzung der Reifen?
Shinji Aoki: "Nach dem Rennen wurde kein übermäßiger Abbau aufgezeichnet, denn beide der asymmetrischen Hinterradoptionen, die wir anboten, hatten auf der linken Flanke, die unter größerer Belastung lag, viel härteren Gummi. Außerdem hat der Phillip Island Circuit ein flüssiges Layout und in den Kurven elf und zwölf werden sehr hohe Streckentemperaturen produziert. Insgesamt hat er nicht viele Bereiche, in denen hart beschleunigt werden mus was zu erhöhtem Abrieb führen würde. Einige Fahrer hatten am Wochenende Graining an ihren Reifen, das war aber nicht auf einem solchen Niveau, dass es große Auswirkungen auf die Reifenleistung gehabt hätte. Allgemein hätten wir den Teams geraten, auf härtere Mischungen zu wechseln, um das Graining zu verhindern, aber die kalten Temperaturen machten es schwer. Unsere Reifeningenieure mussten den Teams andere Wege vorschlagen, um die Situation in den Griff zu bekommen."

Der Phillip Island Circuit hat eine sehr hohe Durchschnittsgeschwindigkeit und führt zu extrem hohen Hinterradtemperaturen. Hat die neue 1000ccm MotoGP Generation zu noch höherer Reifenbelastung geführt?
Shinji Aoki: "Trotz der Zusatzpower der 2012er MotoGP Maschinen waren die Rundenzeiten auf einem gleichen Level wie im letzten Jahr und die Reifentemperaturen waren nicht allzu verschieden von dem, was wir in den vorhergehenden Jahren gesehen haben. Bridgestone hat dieses Jahr wieder eine besondere Konstruktion von hitzeresistenten Hinterrad-Slicks mit nach Phillip Island gebracht und in Verbindung mit der weniger steifen Konstruktion der 2012er Reifen haben sie eine gute Aufwärmleistung und Grip geliefert, während das Überhitzen der Hinterreifen noch immer verhindert wurde - besonders im letzten Streckenabschnitt."