Wenn der Rückstand von rund 0,5 Sekunden auf rund eine Sekunde wächst, dann ist die Freude bei keinem Motorsportler groß, das galt auch für Nicky Hayden am Freitag in Barcelona. Am Morgen hatte er sich noch relativ nahe an der Spitze befunden, auch wenn er mit seinem siebten Platz nicht ganz zufrieden war. Am Nachmittag war er zwar nur zwei Positionen schlechter, aber der Rückstand war gewachsen. "Wir haben uns nicht so stark verbessert. Ein anderes Problem war es, den Grip zu finden. Wir machten ein paar kleine Schritte dabei. Es gibt ein paar Dinge, die wir probiert haben, die zu helfen schienen", sagte er.

Diese Dinge waren bereits beim Test in Mugello ausprobiert worden, allerdings brachten sie nicht den großen Fortschritt, der erhofft worden war. "Es sind ein paar Elektronikdinge, die wir hier ausprobiert haben und die ganz gut zu funktionieren schienen. Wir haben für morgen jetzt ein paar Ideen. Ich wäre heute gerne näher an der Spitze, aber es liegen alle eng beisammen. Trotzdem müssen wir besser sein." Hayden verriet sogar, wo die Elektronik genau hilft, und zwar am Ausgang der Kurve. Er kommt damit besser von der Innenseite weg und kann die Kraft des Motors etwas geschmeidiger aufbauen. "Das bringt keine halbe Sekunde, es ist nur etwas Kleines. Vielleicht bringt es im Rennen mehr als über eine Runde", meinte der Ducati-Pilot.

Es ist nicht so einfach

Große Illusionen über einen möglichen Riesengewinn hatte er sich aber ohnehin nicht gemacht, dafür ist er schon zu lange in der MotoGP. "Ich mache das lange genug, um zu wissen, dass man nicht so einfach eine Sekunde findet, sondern eher nur eine Zehntel. Man hofft aber immer, dass man vorne ist. Ich weiß dennoch, es ist nicht so einfach. Ich springe aber sicher nicht herum, weil ich Neunter bin", betonte Hayden. Nach seiner Meinung wird es im Rennen aber ohnehin nicht nur auf Speed ankommen, sondern auch auf die richtige Reifenpflege. "Der Reifenabbau wird diese Woche wichtig. Ich habe das dieses Jahr schon öfter gesagt, es kam aber nicht so. Wenn es aber am Sonntag so heiß ist wie heute, dann wird das wichtig."

Um seinen Motor, der während der Sessions mehrfach Rauch spie und Öl von sich gab, machte sich Hayden keine Sorgen. Das Aggregat ist bereits alt und er versucht nur, noch ein paar Kilometer raus zu quetschen. "Hoffentlich kann ich ihn noch am Anfang des Qualifyings und vielleicht am Sonntagmorgen nutzen. Für das Rennen ist er sicher nichts mehr." In Silverstone sollen dann angeblich ganz neue Motoren kommen, wobei eine andere Version des Gerüchts von Laguna Seca spricht. Hayden wusste jedenfalls nichts von Silverstone. "Ich bin mir nicht sicher, dass die Motoren für Silverstone eine neue Spezifikation sind. Natürlich sind das immer Neurevisionen und sie sind verbessert, aber ich würde jetzt nicht sagen, dass da eine neue Spezifikation kommt."