2012 ist das Jahr, in dem Ducati und Valentino Rossi konstant um Podeste und Siege kämpfen wollen. Dafür müssen jetzt in den Testfahrten die Grundsteine gelegt werden. Mit der neuen Desmosedici GP12 ging Rossi gestern in Valencia auf die Piste, konnte aber die Zeiten der 800er aus dem Qualifying vom Samstag nicht erreichen. Das verwundert aber nicht, denn kaum einer der MotoGP-Piloten konnte am Dienstag mit der 1000er schneller fahren. Dafür gab es zwei Hauptgründe: Zum einen hatte es am Montag geregnet und den Grip von der Fahrbahn gewaschen, zum anderen brachte Bridgestone natürlich ganz neue Reifen mit, die zu den Liter-Maschinen passen.

Rossi aber klassierte sich am ersten Testtag als Sechster und lag nur 1,671 Sekunden hinter der Bestzeit von Dani Pedrosa zurück. Der Italiener drehte 71 Runden und war damit nach Cal Crutchlow und Ben Spies der emsigste Tester. Und irgendwie zeigte sich Rossi damit zufrieden. "Das Motorrad ist schöner zu fahren als die 800er, selbst wenn wir erst mit der Arbeit beginnen", sagte er am Dienstagabend. "Man kann sagen, dass es sich in mancher Hinsicht verbessert hat, in anderen ist es aber noch ähnlich dem anderen Motorrad. Das ist aber genau das, was wir erwartet hatten."

Dank des gelockerten Testverbotes haben Ducati und Rossi nun aber mehr Spielraum, als zunächst erwartet. Und mit diesem Wissen ging man auch den Valencia-Test an. "Wir wissen, dass wir nur vorbereitende Arbeiten für das Motorrad absolvieren, welches wir bei den Winter-Tests 2012 benutzen werden", schilderte Rossi. "Die sind extrem wichtig."

"Der Motor scheint bereits sehr gut zu sein", so Rossi weiter. "Er ist schnell, auch wenn ich nie mit anderen fuhr, um einen direkten Vergleich anzustellen. Andererseits bin ich in der Kurvenmitte etwas langsamer und wir müssen auch den Grip hinten verbessern, denn im Moment sind wir nicht in der Lage, die Leistung auf den Boden zu bringen und den vollen Vorteil aus ihr zu ziehen." Allerdings sei der erste Geschmack nicht der schlechteste. Wichtig sei Rossi gewesen, dass er freier arbeiten kann. Die Balance des Motorrades und die Gewichtsverteilung und die Abmaße seien besser abzustimmen. "Jetzt müssen wir uns für die nächsten drei wichtigen Monate vorbereiten."