Hätte, wenn und wäre sind eigentlich keine Begriffe, die Rennfahrer besonders schätzen, aber manchmal kommen sie einfach nicht umhin, darüber nachzudenken, was hätte sein können. So etwa Andrea Dovizioso, der beim Rennen in Motegi den Sieg in Reichweite sah, hätte er wegen eines Frühstarts nicht eine Durchfahrtsstrafe bekommen. "Ich kann es nicht glauben, ich hatte noch nie in meiner Karriere einen Fehlstart und heute ist mir sowas passiert - in einem Rennen, in dem ich das Gefühl hatte, ich könnte um den Sieg mitkämpfen. Ich weiß nicht, warum sich die Maschine vor dem grünen Licht etwas bewegt hat, aber ich bemerkte es sofort und habe die Durchfahrtsstrafe erwartet", erklärte der Italiener.

Trotzdem gab er in den ersten Runden Vollgas, denn er wusste, dass er vorne der einzige Fahrer mit weichem Hinterreifen war, weswegen er zu Beginn Zeit gutmachen musste. "Nach meiner Meinung war das heute die richtige Wahl und ich habe auch auf Casey aufgeholt. Dann kam Casey von der Strecke und ich führte, aber leider hielt das nicht lange. Als ich mich nach der Boxendurchfahrt wieder einfädelte, habe ich hart gepusht, aber es ist nicht das Gleiche, als wenn man um den Sieg kämpft", sagte Dovizioso. In den letzten fünf Runden ließ dann auch der Hinterreifen nach, weswegen er die Kurven nicht mehr so schnell nehmen konnte und es schwer hatte, als Marco Simoncelli ankam.

"Ich gab alles, was ich konnte, um mich zu verteidigen, schaffte es aber nicht. Ich bin wirklich enttäuscht, da ich mir sicher bin, dass ich heute um den Sieg hätte mitfahren können. Wir können sehen, dass die Lücke zu Dani am Ende ähnlich war wie zur Zeit der Boxendurchfahrt", erklärte Dovizioso. Ihm tat es einerseits für das Team leid, mit Blick auf die WM aber auch für sich selbst, denn er liegt nun nur mehr einen Punkt vor Rennsieger Dani Pedrosa und muss um WM-Rang drei zittern. "Trotzdem freue ich mich auf Phillip Island, denn ich habe wieder einmal gezeigt, dass ich schnell bin."