Das Rennen der MotoGP auf dem Sachsenring war spannend bis zum Schluss. Selbst der Sieger Dani Pedrosa, der erst sein zweites Rennen nach dem Schlüsselbeinbruch fuhr, konnte es nicht so recht glauben: "Das ist ein unglaubliches Gefühl, wieder zurückzukommen und zu gewinnen. Ich war gestern mit erster Reihe schon happy, denn das hatte ich schon überhaupt nicht erwartet."

"Am Anfang des Rennens habe ich mich nicht optimal auf dem Motorrad gefühlt, aber das ist mit der Zeit immer besser geworden und irgendwann fand ich dann den richtigen Rhythmus. Ich möchte allen Leuten und Fans danken, die mich in dieser harten Zeit so toll unterstützt haben. Das Rennen hier zu gewinnen ist einfach riesig", freute er sich in seinem speziellen, zurückhaltenden Stil.

Lorenzo vollbrachte kleines Wunder

Ebenfalls überrascht war der zweite Spanier auf dem Podest, Jorge Lorenzo. Noch in Turn 10 machte er einen kleinen Fehler, was eine Lücke zu Stoner öffnete, doch: "Ich bin zwei Kurven vor Schluss einfach auf Vollgas gegeben und bin drauf geblieben", sagte Lorenzo glücklich.

"Ich glaube in der letzten Kurve ist mir ein kleines Wunder gelungen, ich hatte wirklich nicht erwartet Casey überholen zu können. Er ist so stark gefahren und ich war so müde und hatte ein paar Armpump-Probleme links seit Mitte des Rennens. Ich hatte diese Wende also wirklich nicht erwartet", sagte der amtierende Weltmeister.

"Dani war einfach zu schnell, er ist vorne weg gestürmt und ich konnte ihm absolut nicht folgen. Platz zwei fand ich da auch noch in Ordnung, aber dann ging Casey vorbei und ich musste voll ans Limit gehen. Er hat die Tür immer geschickt zugeworfen. In der letzten Kurve habe ich dann einfach alles auf eine Karte gesetzt und es ist sich ausgegangen", schloss er grinsend ab.

Stoner etwas enttäuscht

Casey Stoner musste in der letzten Kurve seinen zweiten Platz hergeben. Das schmeckte ihm natürlich nicht besonders gut, doch er freute sich über die wichtigen 16 WM-Punkte. "Am Anfang wollten wir wirklich den Riefen nicht überhitzen wie in Mugello. Nach ein paar Runden fühlte ich mich wohler und wollte abhauen, aber das ging nicht", erklärte der Australier.

"Leider konnte ich die Pace von Dani nicht gehen. Ich wollte dann die Reifen schonen, weil ich wusste, dass es am Ende dünn werden wird und ich wollte Jorge unbedingt hinter mir lassen", sagte Stoner. "Ich habe alles versucht, um an Dani dranzubleiben, aber ich machte ein paar Fehler und wäre auch einige Male fast gestürzt. Am Ende war dann der Grip auf der rechten Seite weg. Jorge ist eine ganz starke letzte Runde gefahren. Er hat mich an der Stelle zweimal überholt. Ich hätte die Lektion von Jorge schon nach dem ersten Mal lernen sollen", schloss der Honda-Pilot ab.