Nach seiner lang erwarteten Rückkehr griff Dani Pedrosa gleich am Donnerstag in der Pressekonferenz Marco Simoncelli an. Er ließ seiner Frustration nach dem Vorfall in Le Mans, der ihn fast sieben Wochen aus dem Renngeschehen warf, freien Lauf. Wie es der Zufall will, saßen beide in der Pressekonferenz vor dem Rennwochenende nebeneinander. Es dauerte nicht lange und Pedrosa sprach das Le-Mans-Thema an, über das schon so viel diskutiert wurde, da die Meinungen nach der Schuldfrage auseinandergingen.

Pedrosa war der festen Überzeugung, dass es Simoncellis Schuld war: "Wenn das jemand noch immer nicht glaubt, dann ist das einfach unglaublich. Es ist sehr deutlich, was er auf der Strecke zeigt. In Estoril hat er noch seine Witze gerissen, dass ihn niemand einsperren könne, aber vielleicht braucht er das, denn in und an seinem Kopf ist nichts als Haar."

Die andere Seite

Simoncelli antwortete nur knapp: "Die Dinge, die er und sein Manager [Alberto Puig] sagten sind dumm und es ist besser, nicht mit ihm und seinem Manager zu sprechen." Trotz der ganzen Stürze, Unfälle und der Kritik anderer Piloten ist der Italiener überzeugt, dass er seine Konzentration davon nicht stören lässt. "Zum Sturz im Rennen kann jeder seine Meinung äußern. Ich sage meine und das war's. Ich versuche mich weiter auf die Rennen, mein Motorrad und meine Arbeit zu konzentrieren und versuche immer mein Bestes zu geben."

Er meinte zudem, dass der Vorfall beim Niederländischen Grand Prix, in der er Jorge Lorenzo in der ersten Runde mit zu Fall brachte, ein schwerer Fehler war. "Das Wochenende in Assen war perfekt, aber im Rennen habe ich einen sehr dummen Fehler in der ersten Runde gemacht, vielleicht der schlimmste Fehler des Jahres. Ich wusste, dass die Reifen auf der linken Seite kalt waren, aber ich wollte Lorenzo trotzdem überholen. Mir ist das Hinterrad weggerutscht, ich bin gestürzt und habe ihn dabei getroffen, das tut mir sehr leid."

Simoncelli, der in den Trainings und in der Qualifikation regelmäßig gut abschneidet und immer wieder im Rennen verliert, ergänzte: "Ich werde immer hungriger auf die Möglichkeiten, die ich dann in den Rennen verliere. Aber es gibt keinen Grund, auf die Vergangenheit zu schauen und zu weinen. Ich muss in der Gegenwart und in diesem Rennen konzentriert bleiben und versuchen mein Bestes zu geben, um das bestmögliche Ergebnis zu holen." Bleibt zu hoffen, dass sich auch Pedrosa mehr auf das Rennen, als auf seinen Frust der Vergangenheit konzentrieren kann.