Es war ein Qualifying der Gegensätze, das sich am Samstag in der MotoGP in Barcelona bot. Da waren auf der einen Seite ein glückliches Gresini Team und ein strahlender Marco Simoncelli, auf der anderen Seite waren Fans, die den Italiener auspfiffen und Casey Stoner, der nicht verstand, warum es bei ihm nicht nach Wunsch gelaufen war. Der Strahlende Simoncelli hatte dabei klar Oberwasser, vor allem nach den Geschichten der vergangenen Wochen.

"Das ist der beste Weg, um den Zwischenfall von Le Mans, die ganze Polemik und das Zeug, was alle gesagt haben, auszuradieren", meinte der Italiener. "Ich bin sehr glücklich, ich hatte die Pole nicht erwartet." Das hatte er deswegen geglaubt, weil Stoner in jeder Session schneller gewesen war als er. Zudem hatte Simoncelli im ersten Teil des Qualifyings noch mit seinem Setup gekämpft. "Im letzten Teil fanden wir dann aber ein gutes Setup, mit dem ich pushen konnte. Ich bin sehr glücklich über meine Rundenzeit. Jetzt bin ich auch zuversichtlich für morgen, auch wenn es ein schweres Rennen wird, denn Casey und Jorge haben eine starke Rennpace", sagte er.

Stoner fehlte Kantengrip

Auf seine starke Rennpace baute Stoner auch selbst. Er trauerte zwar nach wie vor dem zwischenzeitlich verregneten Freitag nach, an dem viel Zeit für die Setup-Arbeit verloren ging, dafür hatte er aber am Samstag gut gearbeitet. "Das Wetter war OK, die Bedingungen waren warm und die Strecke war gut. Vom Qualifying bin ich aber etwas enttäuscht. Wir haben am Wochenende gut gearbeitet, die Rennpace wurde besser und besser und ich fühlte mich auf allen Reifen wohl. Aber auf dem weichen Reifen hatte ich dann keinen Kantengrip und stürzte ein paar Mal beinahe", berichtete er.

Er schaffte es einfach nicht, Temperatur in die Seite der Reifen zu bekommen. Stoner glaubte, dass er und das Team beim Setup etwas probiert hatten, was wohl nicht ganz passend gewesen war. "Wir haben auch versucht, beim zweiten Reifen etwas anders zu machen und haben den Druck verändert, aber es lief nicht. Ich bin deswegen ein wenig frustriert, aber bei der Rennpace haben wir mehr drauf, daher bin ich zufrieden", sagte Stoner.

Der Morgen brachte Zuversicht

Schon vom Samstagmorgen weg viel erwartet hatte Jorge Lorenzo, denn er war im dritten Training richtig nahe an Stoner dran gewesen. Deswegen rechnete er damit, im Qualifying leichter vorne mitmischen zu können, als es dann letztendlich war. "Zu Beginn der Session hatte ich nicht gleich viel Grip wie am Morgen. Am Ende habe ich das Maximum gegeben, damit ich in die erste Reihe komme, denn die Anderen waren so schnell. Das haben wir geschafft. Ich fühle mich gut mit Startplatz drei und freue mich auf morgen."