Die Piloten der MotoGP haben ihre Bedenken bezüglich der Teilnahme am Anfang Oktober neu angesetzten Japan Grand Prix geäußert. Sie haben vor allem wegen der nach wie vor eher instabilen atomaren Lage Sorgen, die vom Erdbeben und Tusnami im März ausgelöst wurde. Wegen der Katastrophe war das Rennen auch von April in den Oktober verschoben worden. Laut Valentino Rossi könnte es aber sogar einen Boykott des Rennwochenendes geben, sollten die Probleme im Kernkraftwerk Fukushima sich fortsetzen.

"[Dorna-Chef] Ezpeleta sagte uns gestern, dass sie den Grand Prix in Japan fahren wollen, weil die Lage ruhig ist und weil an der Strecke gearbeitet wurde. Die Strecke hatte ein paar Schäden. Ich sagte ihm, dass viele Fahrer zu mir gekommen wären und erzählt hätten, dass sie Angst haben, nach Motegi zu fahren. Lorenzo war auch da und sagte, er wolle nicht fahren, andere Fahrer waren ebenfalls nicht besonders glücklich", berichtete Rossi.

Jeder muss für sich entscheiden

Der Italiener verstand, dass die Situation aktuell schwierig ist und sich das Problem zwischen Wunsch der Serienveranstalter und Wunsch der Akteure nicht einfach lösen lassen wird. "Es ist aber ohnehin noch nicht offiziell, dass wir nach Motegi fahren - ich denke, sie werden vielleicht im Juli etwas sagen. Aber wir müssen für uns entscheiden, was jeder Fahrer machen will", sagte der neunfache Weltmeister. Sollte es unter den Fahrern und Teams Einigkeit geben, hielt er einen Boykott für durchaus möglich.

Rossi betonte aber, dass für so einen Schritt wirklich jeder mit an Bord sein müsste. "Für mich ist der einzige Weg, wenn alle im Fahrerlager zustimmen - also auch die Mechaniker und alle weiteren Leute. Wenn jeder dabei ist und alle Fahrer dabei sind, können wir sagen, dass wir nicht fahren." Gleichzeitig räumte er ein, dass die Ängste bezüglich der Gefahren in Japan auch unbegründet sein könnten. "Ich habe ein wenig Angst davor, nach Japan zu fahren, aber ich bin auch sehr dumm, wenn es um Atomkraft geht - ich kenne die wahren Risiken nicht. Vielleicht müssen wir die Situation besser und klarer verstehen."