Wie bedeutend ist Yamahas 50-jähriges Jubiläum im Grand-Prix-Sport für das Team?
Dieses Jahr wird sehr aufregend für uns. Yamaha ist seit so vielen Jahren im Rennsport, schon fast seit der Gründung der Firma. Es ist wirklich etwas, das in unseren Genen, also ist es eine Ehre für uns als Werksteam das 50. Jubiläum zu feiern.

Es wird für euch die dritte Saison in Folge, in der ihr die Krone in der MotoGP habt. Baut das einen besonderen Druck für die Weltmeisterschaft auf?
Nicht wirklich, denn im Rennsport musst du realistisch sein; am Start jeder Saison hast du eigentlich nichts zu verlieren, denn jeder beginnt mit null Punkten. Was wir mit dem Hattrick der Dreifachkrone erreicht haben, ist fantastisch und stehen damit schon in den Geschichtsbüchern. Wenn wir es ein viertes Mal schaffen würden, wäre das großartig. Wir werden auf jeden Fall alles daran setzten, es zu erreichen.

Jorge Lorenzo ist letztes Jahr fantastisch gefahren und sicherte sich so den wohl verdienten WM-Titel. Was erhofft ihr euch dieses Jahr von ihm?
Wir haben gesehen, wie Jorge Schritt für Schritt besser geworden ist in den letzten drei Jahren, in denen er für uns gefahren ist. Im ersten Jahr war er vierter, im zweiten zweiter und dann wurde er Weltmeister. Wenn er sich weiter so klar Konzentrieren kann wie letztes Jahr, die gleiche Hingabe für den Titel hat und wenn wir als Team ihm mit einem Motorrad unterstützen können, könnte er den Titel wiederholen.

Jetzt habt ihr den Rookie des Jahres 2010, Ben Spies, im Team. Ihr geht jetzt in eine neue Ära mit dem Team, warum wurde er als Jorges neuer Teamkollege ausgewählt?
Ben war eine ganz natürlich Wahl für uns, da er in seine dritte Saison mit der Yamaha-Familie geht. Er kam zu uns in der Superbike WM und sein sensationelles Debüt brachte uns den ersten WSBK-Titel für Yamaha. Damit zeigte er sofort sein Potenzial. Wir wussten von seinem Talent bevor wir ihn unter Vertrag genommen haben, als er dann aufgeschlossen hat, bestätigte er, dass er ein sehr talentierter und ambitionierter Fahrer ist. Ich denke, dass er ein sehr starkes Jahr haben kann und ich denke auch, dass er von dem Schritt ins Werksteam profitieren wird.

Im Team sind dieses Jahr jede Menge neue Gesichter, besonders durch die Crew von Spies. Wie ist das Klima im Team für die neue Saison?
Es ist gut! Wir hatten Vale für sieben Jahre im Team, was eine einzigartige Zeit war. Jetzt treten wir in eine neue Zeit. Das gesamte Team ist neu gemischt und neu gruppiert. Wir haben Maio Meregalli jetzt mit uns von den Superbikes als Team Direktor und wir haben Wilco Zeleenberg, der für die zweite gesamte Saison bei uns geblieben ist, also haben wir ein sehr starkes Management. Auch wenn die Seite von Ben Spies neu ist, haben viele schon vorher über Jahre mit Ben zusammengearbeitet und einige auch mit Yamaha im letzten Jahr. Es ist also eine Neuanordnung auf der Seite von Bens Garage. Auf Jorges Seite der Garage gibt es keine Veränderungen. Es heißt: ´Never change a winning team‘, also haben wir nichts geändert. Ich denke, wir sind gut aufgestellt und ich denke, dass das Team dieses Jahr mehr als Einheit zusammenarbeitet.

Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Fiat, werdet ihr das Jahr 2011 ohne Hauptsponsor beginnen. Was hat das für Folgen für das Team in dieser Saison?
Es ist natürlich schade, dass Fiat nicht mehr bei uns ist dieses Jahr, nachdem wir vier fantastische Jahre zusammen hatten. Ich denke, dass sie die wohl erfolgreichsten Hauptsponsoren in der Geschichte des Sports waren; vier Jahre, drei Meisterschaften und drei Dreifachtiumphe. Sie haben ihre Kommunikationsstratgie geändert und mit dem Weggang von Valentino mussten wir unseren Focus im Bezug aufs Sponsoring ändern, nachdem wir hauptsächlich italienische Sponsoren hatten. Wir haben mit potentiellen Sponsoren und Partnern in Asien und Spanien gesprochen, aber letztlich haben wir nichts gefunden, dass mit uns gut funktionieren wurde. Als Konsequenz daraus beginnen wir die Saison in blau, was gut zu unserem 50-jährigen Jubiläum passt, deshalb beginnen wir die Saison in den Firmenfarben. Es hate keine negative Konsequenz für uns, es gibt uns nur die Möglichkeit etwas besonderes für unser 50. Jahr zu machen. In Zukunft würden wir jeden neuen Partner begrüßen und wir sind offen für Veränderungen.