Noch am zweiten Tag schien es, als erreiche Jorge Lorenzo nicht die erhofften Ergebnisse. Besonders das Chassis, auf das sich die Yamaha-Ingenieure hauptsächlich konzentriert hatten, hat anscheinend enttäuscht. Lorenzo hoffte auf einen großen Schritt nach vorn, aber bekam nur kleine Verbesserungen. "Wir müssen noch mehr testen, denn das neue Chassis vibriert mehr als das alte und das ist keine Verbesserung. Im Vergleich zum Alten gibt es keine großen Unterschiede in den Rundenzeiten", sagte er.

Aber nicht nur das: Lorenzo wollte noch andere Fortschritte an der M1, zum Beispiel am Motor. Er erklärte: "Wir brauchen ein bisschen mehr Traktion und Leistung. Ich hoffe, dass wir für den nächsten Test neues Material zur Verfügung haben. Das sollte möglich sein, denn Zeit ist ja genug." Beeindruckt von Pedrosas Rundenzeit äußerte der Mallorquiner: "Er ist geflogen! Man sieht, dass er sich auf dem Bike wirklich wohlfühlt. Es ist klar, dass er im Moment ein wirklich gutes Motorrad hat."

Natürlich ist auch dem 23-Jährigen nicht entgangen, dass die Honda momentan am stärksten ist: "Jeder hat das gesehen. Aber wir sind auch nah dran. Wir sind mehr oder weniger auf demselben Level. Die Yamaha ist schon ein großartiges Bike, aber wir brauchen noch immer einen kleinen Schritt." In schwierigen Momenten wie diesem, wusste Valentino Rossi immer, wie er die Ingenieure motiviert. Aber was wird Lorenzo tun? "Erstens musst du den Leuten natürlich Respekt entgegen bringen. Sie machen ja schließlich keinen Urlaub. Sie arbeiten hart, probieren und verbessern. Wenn ich sie unter Druck setzen muss, dann mache ich das freundlich und voller Respekt. Es ist klar, was wir brauchen und ich weiß, dass wir noch einen weiteren Schritt brauchen, um so wettbewerbsfähig wie im letzten Jahr zu sein. Nicht weil das Motorrad schlechter geworden ist, sondern weil die anderen viel gearbeitet haben."