Manuel Poggiali wechselt die Sportart und widmet sich dem Fußball. Der ehemalige zweifache Weltmeister liebte diese Ballsportart schon immer, doch konnte er zu seinen aktiven Zweirad-Zeiten nur gelegentlich an Freundschaftsspielen teilnehmen. Nun aber hat er den Schritt zum Profi vollzogen und wird sein Land, San Marino, bei der UEFA Futsal-Europameisterschaft vertreten. Futsal ist Fußball in der Halle, der Begriff kommt aus dem Spanischen (futebol de salao) und Portugiesischen (futbol sala). Allerdings gibt es beim Futsal, nicht wie in Deutschland üblich, keine Banden.

Nachdem sich Poggiali nach der Saison 2008 gänzlich aus der Motorradweltmeisterschaft zurückzog, widmete er sich ganz dem Fußball. Dabei hat er so gut ausgesehen, dass er jüngst ausgewählt wurde, um San Marino eben bei jener EM zu vertreten. "Ich habe damit angefangen, denn ich suchte einen Sport, der mich fit halten würde", so der jetzt 27-jährige gegenüber der UEFA-Webseite. "Dein Land zu vertreten ist eine einzigartige Erfahrung und die Motorräder liegen für mich nun in der Vergangenheit.

So groß seine Erfolge auch waren, so tief war auch der Fall des Manuel Poggiali. Zwei Mal wurde der San Marinese Weltmeister. Nachdem er 1999 in die 125ccm-Weltmeisterschaft eingestiegen war, wurde er 2001 dort Champion. Im Folgejahr reichte es trotz mehr Punkten dann aber "nur" zum Vize-Titel - 19 Punkte hinter dem Franzosen Arnaud Vincent. 2003 gelang ihm das große Kunststück, beim Aufstieg in die Viertelliterklasse auf Anhieb die Krone einzuheimsen. Doch darüber hinaus gelang ihm nicht mehr viel.

Als 250er-Champion wollte er den Titel verteidigen, doch gerade einmal drei Podestplätze, inklusive eines Sieges, konnte er noch seinem Konto hinzufügen. Poggiali litt mehr und mehr am Burn-out-Syndrom, zog nach einer erfolglosen Saison 2006 auf KTM mit 50 Punkten und nach Gesamtrang 14. den Stecker. 2008 kehrte er zwar auf Gilera noch einmal in die 250er-Klasse zurück, doch da gab es nur noch 16 Punkte und Rand 19 zu holen, weswegen er den Helm an den Nagel hing.

Auf Poggialis Konto gingen zwischen 1999 und 2008 bei 132 Grands Prix zwölf Siege, zehn zweite und 13 dritte Plätze. Insgesamt elf Mal startete er von der Poleposition, drehte sieben schnellste Rennrunden und wurde eben zwei Mal Weltmeister.