Rossis Verletzungen, besonders die Schulter, sind immer wieder Thema Nummer eins. Die Heilung der Sehnen geht für ihn auch nicht schnell genug voran. Deshalb glaubt er auch, dass nicht zum ersten Rennen in Katar völlig genesen sein wird, hofft aber ab Mai wieder komplett hergestellt zu sein. Angst, in den ersten Rennen benachteiligt zu sein, hat er jedoch nicht: "Leider hat sich die Situation gegen 2004 geändert. Da hatten wir im Januar den ersten Test. Jetzt gibt es mit der Desmosedici nur drei Tests und ich bin körperlich nicht voll da. Aber so ist die Situation eben und ich kann sie nicht ändern. Wir müssen einfach ruhig weiter arbeiten, wissend, dass wir einige Zeit brauchen werden, aber wir wissen, dass wir es schaffen können."

Die Saison 2011 ist von einigen Veränderungen geprägt, besonders was Fahrerkonstellationen anbelangt: Casey Stoner schien in Valencia sehr gut mit seiner neuen Honda zurechtzukommen und Weltmeister Jorge Lorenzo scheint noch nichts von seiner Form aus 2010 verloren zu haben. Für den neunfachen Champion Rossi, sind die beiden auch deshalb seine Favoriten für die Saison 2011. "Lorenzo kennt das Motorrad sehr gut, er hat viel Erfahrung und ist letztes Jahr extrem gut gefahren, er hat praktisch nie einen Fehler gemacht. Stoner dagegen muss konstanter werden, wenn er gegen Lorenzo kämpfen will. Aber er hat jetzt die Honda, die sehr, sehr stark ist. Sie ist etwas schneller als Yamaha vom Motor her, also könnte er einen leichten technischen Vorteil haben", schätzt Rossi die Situation ein.

Auf der anderen Seite sieht aber Rossi sein Alter nicht als Problem, wenn es darum geht sich an den neuen Fahrstil anzupassen, denn ihm sei bewusst, dass die Ducati schon immer ein eher "böses Motorrad" war und man es mit Fingerspitzengefühl und der Kupplung fahren muss. Außerdem müsse er nicht alles über den Haufen werfen, um mit der Ducati schnell zu sein, denn "sie ist ein gutes, schnelles Bike. Aber wir brauchen keins, das brutal schnell ist, dafür aber riskant zu fahren. Ich denke, dass ich es schaffen kann mich an die Desmosedici anzupassen", gibt sich Rossi selbstbewusst.

Nicky Hayden kennt die Desmosedici und kann Rossi helfen., Foto: Milagro
Nicky Hayden kennt die Desmosedici und kann Rossi helfen., Foto: Milagro

Für Rossi ändert sich 2011 einiges. Nicht nur, dass er sich an die neue Farbe gewöhnen muss, die sonst dem Konkurrenten gehörte, auch der lästige Teamkollege ist weg und damit auch die Trennwand in der Box. "Jetzt werde ich bei Nicky [Hayden] in die Daten schauen, deshalb hoffe ich, dass es keine Trennwand zwischen uns gibt", lacht Rossi, "Wir werden versuchen zusammenzuarbeiten und das Motorrad zu verbessern. Er hat viel Erfahrung mit der Desmosedici und anfangs kann er mir sicher ein paar wertvolle Tricks beibringen."