Am Samstagabend herrschte auf Phillip Island ein wenig Verwirrung um Loris Capirossi. Der Streckenarzt meinte nach dem Sturz des Italieners im Qualifying, er habe sich einen Adduktor im linken Bein gerissen und könne im Rennen nicht fahren, vom Team kam zunächst aber die Auskunft, der Routinier werde an den Start gehen. Für Capirossi selbst schien zunächst einmal nur die Frage im Vordergrund zu stehen, wie er überhaupt stürzen konnte, denn das wusste er nicht.

"Ich ging auf einem gebrauchten Reifen raus und folgte Colin [Edwards] - er hatte einen neuen Vorder- und Hinterreifen. Ich war langsamer als er, aber als ich die Richtung änderte, um nach rechts zu fahren, ging die Maschine einfach unter mir weg. Das fühlte sich so eigenartig an und ich weiß nicht warum", beteuerte Capirossi. Er hielt fest, dass ein Sturz normal sei, wenn man Gas gebe und einen Fehler mache, doch er habe keinen Fehler gemacht und das Heck sei einfach weggegangen. "Ich bin jetzt in einer schlechten Position für den Start morgen, aber wir müssen schauen, was passiert, denn ich weiß, ich muss im Rennen besser sein", sagte der 17. des Qualifyings.

Bautista fand einen Weg

Ohne Sturz aber auch nicht viel weiter vorne war Alvaro Bautista durch das Zeittraining gekommen. Nach seiner Fahrt zu Startplatz 14 stellte der Spanier fest, dass das Gefühl ganz anders war als noch in Malaysia vor einer Woche. "Wir konnten heute im Trockenen fahren, aber am Morgen hatten wir in den Kurven ein Problem mit der Maschine und ich konnte sie nicht schnell genug zum Drehen bringen. Dadurch ging ich immer wieder weit. Das bedeutete, ich konnte auch nicht schnell genug in die Kurven hinein fahren und verlor viel Zeit", berichtete er. Daher probierte er am Nachmittag zwei verschiedene Abstimmungen, wovon eine weniger gut funktionierte und die andere besser, aber auch nicht perfekt.

Daher war Bautista nur klar, dass am Sonntag noch viel Arbeit auf ihn wartete, doch er hoffte noch auf das Warm-up. "Wir werden dem Weg folgen, den wir am Ende des Nachmittags eingeschlagen hatten und wir werden sehen, ob wir damit Fortschritte erreichen. Wir wissen, es wird schwierig, denn nach dem vorigen Wochenende hatte ich viel Selbstvertrauen für dieses Rennen und dachte, wir wären bei kalten Bedingungen besser. Es war aber viel kälter als gedacht und dadurch war es schwieriger", meinte der Spanier. Sein Crewchief Tom O'Kane hatte noch Hoffnung, denn die Probleme waren nicht so groß wie sonst für Suzuki auf Phillip Island und er glaubte, wäre der Regen am Ende des Qualifyings nicht gekommen, wäre man noch einen Schritt weiter gekommen. "Wir haben jetzt Grip, wo wir früher keinen hatten, wir müssen nur noch am Feintuning arbeiten, damit Alvaro morgen weiter vorne mitkämpfen kann", sagte O'Kane.