Ben Spies scheint in dieser Saison den Beweis angetreten zu haben, dass Fahrer aus der Superbike-Weltmeisterschaft in der MotoGP durchaus mithalten können. Für viele Jahre hatte es daran Zweifel gegeben, nachdem sich einer nach dem anderen versucht hatte und scheiterte. Nun wird nächstes Jahr Cal Crutchlow aus der Superbike-WM zu Tech 3 Yamaha in die MotoGP wechseln und wieder stellt sich die Frage, schafft er das oder war Spies nur eine Ausnahme, weil er einfach so talentiert ist? Immerhin fährt Crutchlow diese Saison auf der gleichen Yamaha, mit der Spies voriges Jahr als Rookie den SBK-Titel holte und der Brite ist der WM nicht wirklich nahe.

Wilco Zeelenberg, der mittlerweile als Team Manager von Jorge Lorenzo fungiert und auf die MotoGP-WM zusteuert, hat voriges Jahr mit Crutchlow die Supersport-WM geholt und er glaubt, dass der Brite in der MotoGP so gut einschlagen könnte wie Spies. "Ich denke, Cal kann genauso gut sein wie Ben", sagte der Niederländer gegenüber MotoMatters.com. "Cal hat die richtige Einstellung. Er ist ein echter Racer."

Trotzdem musste er auch eingestehen, dass es klare Unterschiede zwischen Spies und Crutchlow gibt. So könne der Brite im Qualifying schneller sein, dafür sei der Amerikaner in den Rennen etwas flotter. Zudem musste Zeelenberg anmerken, dass Crutchlows Leistung in diesem Jahr wohl auch dadurch bedingt ist, dass andere Teams sich stark verbessert haben. "Cal war auf beinahe jeder Strecke schneller als Ben voriges Jahr. Es ist einfach so, dass die anderen Teams größere Fortschritte gemacht haben", sagte er. Crutchlow müsse es nur vermeiden, sich durch Stürze oder Missgeschicke das Selbstvertrauen zu zerstören, so wie es James Toseland vor der Saison 2009 passiert war, betonte Zeelenberg noch.