Dani Pedrosa musste am Sonntag auf dem Sachsenring zwei Rennen fahren, bevor er sich über den Sieg freuen konnte. Genauso ging es auch Jorge Lorenzo und Casey Stoner die mit ihm auf das Podest klettern durften. Für den sehr stark fahrenden Valentino Rossi gab es Platz vier, nachdem er sich knapp gegen Stoner geschlagen geben musste. Notwendig waren die zwei Läufe geworden, weil das Rennen nach einem dramatischen Sturz abgebrochen werden musste. Randy de Puniet war in runde zehn auf Platz neun liegend gestürzt und gemeinsam mit seiner Maschine auf der Strecke liegen geblieben. Aleix Espargaro und Alvaro Bautista stürzten über die Maschine des Franzosen, als sie ihm ausweichen wollten. Dadurch fing die Honda De Puniets Feuer und es erfolgte sofort der Abbruch.

De Puniet mit Frakturen

Zu dem Zeitpunkt war Lorenzo vor Pedrosa, Stoner, Andrea Dovizioso, Rossi und Nicky Hayden gelegen. 21 Runden waren noch zu fahren, als es mit dieser Startaufstellung in den ersten beiden Reihen wieder losging, vor allem für Fahrer wie Rossi und Hayden, die zu Beginn des ersten Rennens im Pulk auf die Spitze verloren hatten, war der Restart praktisch. Nicht mehr mit dabei waren Colin Edwards, der schon vor dem Abbruch an der Box aufgeben musste, weil seine Maschine einen Sturz nicht ganz so gut überstanden hatte und De Puniet, der sich links das Schien- und Wadenbein brach. Espargaro und Bautista wollten auf ihren Ersatzmaschinen mitfahren, durften das aber nicht, weil sie ihre Maschinen nicht innerhalb von fünf Minuten nach der roten Flagge an die Boxen brachten. Damit waren lediglich 13 Maschinen dabei.

Gleich waren es aber nur noch zwölf, da Mika Kallio bereits in der ersten Kurve nach dem Neustart stürzte. An der Spitze konnte sich Pedrosa vor Lorenzo setzen, dahinter folgten Dovizioso, Stoner, Hayden und Rossi. Der Italiener ging aber gleich auf Rang fünf nach vorne, Lorenzo fackelte auch nicht lange und schnappte sich die Führung wieder von Pedrosa. Hinter den Spaniern wollte Stoner schnell an Dovizioso vorbei, da die Beiden an der Spitze wegzukommen schienen. In Runde fünf schaffte er es und versuchte der Spitze nachzusetzen. Auch Rossi wollte seinen Landsmann rasch überholen und sich damit schon einmal Platz vier holen.

Stoner kann nicht mithalten

In Runde sechs schaffte er es auch und war damit beim ersten Rennen nach seinem Beinbruch von Mugello Richtung Spitzenplatz unterwegs. Das Trio vor ihm schien aber enteilt zu sein. Dort belauerte Pedrosa Lorenzo und suchte nach seiner Chance, um die Führung zu übernehmen. Stoner tat sich derweil schwer, an das Spitzenduo heranzukommen. Vermeintlich geholfen wurde ihm dadurch, dass Pedrosa es eingangs Runde neun in Kurve eins probierte und zu spät bremste. Dadurch kam er zwar kurz vorbei, musste aber weit gehen und Lorenzo schlüpfte durch. Trotzdem konnte Stoner nicht aufschließen.

In Runde neun wiederholte sich das Spiel beinahe noch einmal, diesmal konnte Pedrosa die Kurve aber zumachen und die Führung halten, Stoner zog wieder keinen Nutzen daraus, sondern verlor sogar an Boden, womit es eine spanische Angelegenheit um den Sieg war. Und die entwickelte sich in Richtung Pedrosa, denn er konnte bald eine kleine Lücke zu Lorenzo aufmachen und davonfahren. Dahinter bahnte sich eine kleine Sensation an, denn Stoner verlor gegenüber Rossi und damit war ein Podestplatz für den Italiener in Reichweite. In Runde 13 ging er schon einmal kurz vorbei, konnte die Kurve aber nicht zumachen, weswegen Stoner noch vorne blieb.

Spannende Entscheidung um Platz drei

In Runde 15 war es dann soweit und der Australier war geknackt, womit Rossi virtuell auf dem Podest stand. Stoner konterte aber einen Umlauf später, womit der Italiener alles noch einmal machen musste. In der 18. Runde schaffte Rossi es abermals, nur um einen Umlauf später wieder gekontert zu werden. Müde schien der Yamaha-Pilot aber trotz seiner Verletzung nicht zu werden, sondern probierte es in der vorletzten Runde noch einmal und war wieder Dritter. Aber es war noch eine Runde zu fahren und in der schaffte Stoner in Kurve 14 den Konter, womit er sich Rang drei sicherte.

Hinter Rossi konnte Dovizioso Rang fünf einfahren. Er hatte sich gegen Marco Simoncelli und Nicky Hayden durchgesetzt. Ben Spies, Hector Barbera und Marco Melnadri kamen noch in die Top Ten. Die letzten beiden Fahrer im Ziel waren Loris Capirossi und Alex de Angelis. In der Weltmeisterschaft liegt Lorenzo weiter in Führung. 185 Punkte hat er bislang gesammelt, Pedrosa hat durch seinen Sieg aber aufgeholt. 47 Zähler liegen nun zwischen den Beiden. Dovizioso ist mit 83 Punkten Rückstand auf Lorenzo Dritter. Casey Stoner hat sich 102 Zähler hinter Lorenzo auf Rang vier geschoben.