Da fuhr Valentino Rossi also wieder und es war beinahe so, als wäre er nie weg gewesen. Eine Krücke als Gehhilfe auf dem Weg zur Maschine und keine absoluten Spitzenzeiten waren allerdings ein Indiz dafür, dass es erst rund sechs Wochen her waren, seitdem er sich in Mugello den Unterschenkel gebrochen hatte. Dennoch war Rossi wohl schneller als viele gedacht hatten. Am Ende schaffte es der Italiener auf den siebten Platz und lag rund siebeneinhalb Zehntelsekunden hinter der Bestzeit - nach sieben Trainings-Minuten durfte er sich sogar ein paar Sekundenbruchteile über die Führung freuen. Mit 29 gefahrenen Runden war er auch recht fleißig unterwegs gewesen.

Über die Bestzeit durfte sich diesmal Dani Pedrosa freuen. Der Spanier zeigte einige starke Runden und hatte am Ende eine 1:22.521 geschafft, womit er sich um rund drei Zehntelsekunden vor Casey Stoner durchsetzte. Für eine gute Session für Ducati sorgte Nicky Hayden, der sich den dritten Rang sichern konnte - dort hatte er allerdings schon rund viereinhalb Zehntelsekunden auf Pedrosa verloren. Lediglich den sechsten Rang konnte WM-Leader Jorge Lorenzo einfahren. Damit lag der Spanier auch nur zwei Hundertstelsekunden vor Rossi. Allerdings hatte er die letzten Minuten der Session nur zugesehen, während der Rest noch die Zeiten nach unten schraubte.

Guter Einstand von Spies

Zwischen Lorenzo und Hayden hatten sich mit Ben Spies und Marco Simoncelli noch zwei Privatiers gefahren. Vor allem Spies war wieder beeindruckend, immerhin fuhr er sein erstes Training auf dem Sachsenring und konnte gleich Platz vier verbuchen. Dass der Kurs für ihn neu war, machte sich rund 13 Minuten nach Trainingsbeginn bemerkbar, als er einmal durch den Kies musste. Hinter Rossi auf Platz sieben komplettierten Randy de Puniet, Marco Melandri und Andrea Dovizioso die Top Ten.

Ein kleines Lebenszeichen gab Mika Kallio von sich, der neun Zehntel hinter Pedrosa Elfter wurde und damit knapp vor seinem Teamkollegen Aleix Espargaro blieb. Schwieriger war die Session wieder einmal für Colin Edwards und Suzuki. Edwards musste sich mit Rang 13 begnügen, Loris Capirossi wurde 14. und Alvaro Bautista landete hinter Hector Barbera auf 16. MotoGP-Rückkehrer Alex de Angelis kam in seiner ersten Session für die Interwetten Mannschaft 1,58 Sekunden hinter Pedrosa auf den 17. Platz, war aber nicht weit von Bautista weg. Interessant war, wie eng das Feld größtenteils beisammen lag, zwischen Barbera auf 15 und Pedrosa auf eins lagen lediglich 1,078 Sekunden.