Marc Marquez und das Repsol Honda Team - eine Partnerschaft, die in der MotoGP ihresgleichen sucht. In elf Jahren konnten gemeinsam sechs Fahrer-WM-Titel, 59 Siege, 101 Podestplätze und 64 Pole Positions erzielt werden. Kein anderes Duo war erfolgreicher. Am Sonntag absolviert Marquez in Valencia sein (vorerst) letztes Rennen für Honda. Motorsport-Magazin.com blickt nochmal auf die besten Momente des Duos zurück.
12. Juni 2012: Das Repsol Honda Team präsentiert den damaligen Moto2-Piloten und späteren Weltmeister Marc Marquez als Nachfolger des zurücktretenden Casey Stoner. Der 19-Jährige Spanier unterschrieb einen Zweijahres-Vertrag und wird Teamkollege von Dani Pedrosa. Es ist der Beginn einer außergewöhnlichen Partnerschaft zwischen Fahrer und Hersteller.
Katar-GP 2013: Beim Saisonauftakt in Katar bestreitet Marc Marquez sein erstes Rennen als Honda-Werksfahrer. Bei seinem Debüt in der Königsklasse qualifiziert er sich mit Platz sechs direkt vor MotoGP-Legende Valentino Rossi und fährt am Sonntag als Dritter und bester Honda-Pilot auf das Podest. Mit 20 Jahren und 49 Tagen wird Marquez zum viertjüngsten Fahrer in der Geschichte auf dem MotoGP-Podium.
Amerika-GP 2013: Es dauert nur zwei Wochen länger, bis sich Marquez in der MotoGP endgültig einen Namen macht. Bei der Premiere auf dem Circuit of the Americas schnappt sich der Spanier nicht nur die Pole Position, sondern einen Tag später auch den ersten MotoGP-Sieg seiner gerademal drei Rennen jungen Karriere. Mit 20 Jahren und 63 Tagen ist er bis heute jüngster Rennsieger aller Zeiten.
Valencia-GP 2013: Kaum für möglich gehalten und doch ist es passiert: Ein dritter Platz im letzten Rennen des Jahres genügt Marquez, um sich als Rookie zum MotoGP-Weltmeister zu krönen. Natürlich ein Rekord: Mit 20 Jahren und 266 Tagen war kein anderer Champion jünger als der Honda-Pilot. Auch sechs Siege und neun Pole Positions in der Debütsaison sind unübertroffen.
Indianapolis-GP 2014: Angetrieben vom ersten Titelgewinn setzte Marquez im zweiten MotoGP-Jahr zu bislang unbekannten Höhenflügen an. Er gewann die ersten zehn Grand Prix der Saison allesamt, erst beim elften Rennen in Brünn musste er sich erstmals geschlagen geben. Einzig Mick Doohan und Giacomo Agostini konnten ähnliches erreichen. In Motegi stand Marquez' zweiter WM-Titel fest. Mit 13 Siegen und 13 Pole Positions in einer Saison stellte der Honda-Pilot wieder einmal neue Bestmarken auf.
Australien-GP 2015: Diesmal chancenlos gegen das Yamaha-Duo um Jorge Lorenzo und Valentino Rossi musste sich Marquez in seiner dritten MotoGP-Saison mit dem dritten WM-Rang begnügen. Ohne neuen Rekord endete aber auch das Jahr 2015 nicht: Beim Australien-GP gelang dem Honda-Piloten sein 50. Rennsieg im 130. GP-Start. Eine Marke, die vor ihm erst neun Fahrer erreichten, nie war einer jünger (22 Jahre, 243 Tage).
Japan-GP 2016: Nach dem ersten gemeinsamen Jahr ohne Titel meldeten sich Marquez und Honda 2016 zurück in der Erfolgsspur. Fünf Saisonsiege genügten, um sich beim viertletzten Rennen des Jahres in Motegi zum dreifachen MotoGP-Weltmeister zu krönen. Auch in der Konstrukteurs-WM triumphierte Honda, bei den Teams musste man sich Yamaha geschlagen geben.
Valencia-GP 2017: WM-Titel Nummer vier ließ nicht lange auf sich warten, diesmal mussten Marquez und Honda aber härter dafür kämpfen als je zuvor. Ducati-Pilot Andrea Dovizioso lieferte dem Spanier einen heißen Tanz, der erst beim Saisonfinale in Valencia zu Gunsten von Marquez entschieden wurde. In der Hersteller-Wertung gelang Titelgewinn Nr. vier, bei den Teams triumphierte das Duo zum dritten Mal und erstmals seit 2014.
Japan-GP 2018: Auch 2018 musste sich Marquez in einem lange Zeit spannenden WM-Kampf gegen Andrea Dovizioso und Ducati behaupten, erneut mit dem besseren Ausgang für den Spanier. Schon zum dritten Mal durfte Marquez den Titelgewinn in Motegi bejubeln, diesmal nach einem Sturz von Dovizioso in der vorletzten Runde. Honda durfte sich derweil über WM-Titel bei den Konstrukteuren und Teams erfreuen.
Thailand-GP 2019: Wer dachte, Marquez' Honda-Dominanz in der MotoGP habe 2014 schon seinen Höhepunkt erreicht, sollte 2019 eines Besseren belehrt werden. Der Spanier legte eine Saison für die Geschichtsbücher hin und gewann 12 der 19 Rennen. Erreichte er das Ziel, wurde Marquez schlechtestens Zweiter. Einzig in Austin verzeichnete er einen Ausfall. Schon vier Rennen vor Schluss stand Marquez' sechster MotoGP-Titel fest. 420 Punkte am Saisonende bedeuteten einen neuen Rekord, nie schnitt ein Fahrer besser ab.
Valencia-GP 2019: Beim Saisonfinale in Valencia machte Marquez außerdem den Gewinn der Team-WM für Honda klar, auch bei den Konstrukteuren durfte gejubelt werden. Besonders beeindruckend: Marquez' Leistungen allein hätten beinahe zum Titelgewinn gereicht, er sammelte 420 der 458 WM-Punkte. Der Jubel war riesig, doch was zu diesem Zeitpunkt keiner ahnen sollte: Es würde Marquez' und Hondas letzter gemeinsamer Titelgewinn bleiben.
Deutschland-GP 2021: Eine schwere Schulterverletzung kostete Marquez beinahe das komplette Jahr 2020. Die Abstinenz des Superstars bezahlte Honda bitter, der japanische Gigant verlor völlig seinen Weg. Als Marquez zurückkehrte, war die Honda RC213V längst nicht mehr so stark wie zuvor. Zudem machten dem Spanier Einschränkungen an der rechten Schulter zu schaffen. Ausgerechnet auf seiner Lieblingsstrecke am Sachsenring gelang dann der Durchbruch: Nach 581 Tagen standen Marquez und Honda wieder ganz oben - zum vorletzten Mal. Nur ein weiterer Sieg sollte noch folgen: Beim Emilia Romagna GP 2021.
Japan-GP 2022: Zumindest einen Höhepunkt sollte auch das ansonsten schwere und von einer vierten Schulter-OP geprägte Jahr 2022 noch parat haben. Ausgerechnet beim Honda-Heimrennen in Motegi gelang Marc Marquez in schwierigen Bedingungen auf auftrocknender Strecke seine 63. Pole Position in der MotoGP. Es war seine erste seit dem Japan-GP 2019 und somit fast drei Jahren. Drei Wochen später folgte auf Philipp Island mit Platz zwei noch das 100. gemeinsame MotoGP-Podest.
Portugal-GP 2023: Endlich wieder bei voller Fitness, begann die Saison 2023 verheißungsvoll für Marquez und Honda. Beim Saisonauftakt in Portimao sicherte sich der Spanier gleich mal die Pole Position und fuhr im ersten Sprint der MotoGP-Geschichte als Dritter auf das Podest. Im Hauptrennen verursachte Marquez jedoch einen heftigen Crash mit Miguel Oliveira - ab diesem Zeitpunkt sollte die Saison eine dramatische Wende zum Negativen nehmen und die Beziehung zu Honda langsam, aber sicher in die Brüche gehen.
Japan-GP 2023: Das letzte Heimrennen mit Honda sollte für Marquez aber nochmal einen schönen Moment parat haben. Unter Starkregen, welcher schließlich zum Rennabbruch führte, kämpfte sich der Spanier ein letztes Mal als Dritter auf das Podest. Anschließend sprach Marquez von einem "romantischen" Moment. Drei Tage später verkündete HRC den Abschied des Spaniers, der 2024 als erfolgreichster Honda-Pilot der Geschichte zu Gresini Ducati wechseln wird.
Valencia-GP 2023: Im letzten gemeinsamen Sprint wollte es Marquez zum Abschluss seiner Honda-Karriere nochmal wissen. Dank eines ausgezeichneten Starts kämpfte er von Anfang an in der Führungsgruppe und sicherte sich letztlich einen ebenso überraschenden wie umjubelten dritten Platz. Das (wahrscheinlich) letzte Podium der gemeinsamen Karriere.
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