Diesmal wusste Julian Simon, dass noch eine Runde zu fahren war, fehlerfrei konnte er aber trotz Führung wieder nicht ins Ziel fahren. Diesmal berührte er sich im Kampf mit Nico Terol und kam von der Strecke. Dadurch wurde Sergio Gadea zum ersten Saisonsieg verholfen, Terol wurde Zweiter und Simon immerhin Dritter. Bis zur letzten Runde war es an der Spitze aber relativ zivilisiert zugegangen.

Ursprünglich war es ein Fünfkampf, der an der Spitze tobte. Terol, Simon, Gadea, Andrea Iannone und Bradley Smith kämpften vorne. Dahinter wurde recht schnell aussortiert. Danny Webb wurde gleich in der ersten Runde von Cameron Beaubier abgeschossen und zeigte sich danach sehr verärgert. Beide Fahrer waren laut Auskunft der Teams unverletzt, Beaubier war sogar noch ein paar Runden gefahren, bevor er in der Box aufgab. Randy Krummenacher verabschiedete sich kurz danach und Polesetter Sandro Cortese war in Runde fünf aus dem Rennen gestürzt, als er in der Verfolgergruppe mit Stefan Bradl, Joan Olive, Simone Corsi und weiteren kämpfte.

Julian Simon war diesmal etwas zu wild, Foto: Ronny Lekl
Julian Simon war diesmal etwas zu wild, Foto: Ronny Lekl

An der Spitze sah es kurz vor Halbzeit dann nach einem Zweikampf aus, da sich Terol und Simon abgesetzt hatten, Gadea setzte ihnen aber nach, während Smith und Iannone nicht hinterher kamen. Dahinter entbrannte ein Kampf zwischen Bradl, Jonas Folger, Corsi und Pol Espargaro. Folger hatte einem schlechten Start wieder einmal eine gute Aufholjagd folgen lassen, musste gegen seine Konkurrenten aber hart arbeiten. Der Kampf um den sechsten Platz war amüsant, denn jeder wollte sich an die Spitze der Gruppe setzen, wodurch vor beinahe jeder Kurve Ausbremsmanöver angesagt waren. Dadurch wuchs die Gruppe weiter, denn von hinten stießen neue Piloten dazu.

Die Top Drei versuchten es derweil ruhig angehen zu lassen, traten sich eine Zeit lang nicht zu sehr auf den Schlips, sondern machten einfach Tempo, um ihren Vorsprung auszubauen. In den letzten beiden Runden war dann aber Ende mit der Ruhe. Die Abstände zwischen den Motorrädern wurden enger und jeder lauerte darauf, dass sich eine Chance bietet. Ende der vorletzten Runde übernahm Simon in der Ziel-Schikane die Führung, es war aber noch ein weiter weg - immerhin wusste Simon aber, dass noch eine Runde zu fahren ist. Terol und Simon berührten sich dann in der letzten Runde - was die Rennleitung danach noch beschäftigte -, Terol kam über den Notweg zurück und fuhr beinahe mit Gadea zusammen, Simon war dafür zurückgefallen.

Stefan Bradl behielt im harten Kampf um Platz 6 die Oberhand, Foto: Ronny Lekl
Stefan Bradl behielt im harten Kampf um Platz 6 die Oberhand, Foto: Ronny Lekl

Gadea schien einen Vorteil zu haben, doch Terol wollte dagegenhalten. Am Ende konnte Aspar-Pilot Gadea aber den Vorsprung retten, Terol wurde Zweiter, Simon Dritter. Dahinter setzte sich Smith gegen Iannone in einem harten Duell bis zur Ziellinie durch. Im Kampf um Platz sechs hatte Bradl das beste Ende für sich, Folger kam direkt hinter seinem Landsmann ins Ziel, Corsi wurde Achter, Espargaro Neunter und KTM-Pilot Marc Marquez Zehnter - Joan Olive wurde in dem Kampf in den Kies und auf Platz elf gedrängt. Ebenfalls Punkte gab es für Dominique Agerter, der 13. wurde und Wildcard-Pilot Marvin Fritz auf Platz 14.

In der WM behält Simon trotz des abermals verlorenen Sieges die Führung. Er hält nun bei 100 Punkten, Smith ist mit 95,5 Zählern Zweiter. Gadea sorgt mit seinen 84 eingefahrenen WM-Punkten für eine Aspar-Dreifach-Führung. Iannone ist mit 82,5 Punkten Vierter.

Nach dem Rennen entschied die Rennleitung, dass Nico Terol wegen seines Zusammentreffens mit Julian Simon eine 20-Sekunden Strafe erhält. Damit fiel er auf Platz fünf zurück, Simon, Bradley Smith und Andrea Iannone rückten je einen Platz nach vorne.