Einen verhaltenen Start ohne besondere Zwischenfälle erlebte man bei den 125ern in Brno. Doch die Ruhe täuschte, wenige Kurven nach dem Start gerieten Daniel Webb, Takagi Nakagami und Tomoyoshi Koyama aneinander und so war es auch dieses Trio, welches sich kurz danach, wild gestikulierend, im Kiesbett wiederfand.

Was dann folgte war ein beeindruckendes Meisterwerk des Deutschen Stefan Bradl, der sich in den folgenden Runden nach vorne kämpfte, nach der ersten Runde konnte der Grizzly-Gas-Kiefer-Pilot bereits bis auf den vierten Rang vorfahren und übernahm in der Runde darauf die Führung, die er erst dem amtierenden Weltmeister Gabor Talmacssi abringen musste. Mit einer starken Leistung konnte Bradl sich konstant von seinen zahlreichen Verfolgern absetzen und ließ sich bis zur Ziellinie von nichts aus der Ruhe bringen. Der erste Grand-Prix-Sieg seiner Karriere war die Belohnung für seine Vorstellung.

Talmacsi und die Titelverteidigung

Doch hinter Stefan Bradl ging es zur Sache, Marc Marquez verabschiedete sich 13 Runden vor Schluss aus dem Rennen, er konnte aber ohnehin nicht im Spitzenfeld mitkämpfen und fuhr bis zu diesem Zeitpunkt ein unauffälliges Rennen. Auch der 15-jährige Jonas Folger bog bereits in der zweiten Runde in Richtung Boxengasse ab und blieb dort. Währenddessen setzt sich die Spitzengruppe, bestehend aus Bradl, Gabor Talmacsi und Nicolas Terol, leicht ab. Während Bradl in einer anderen Liga fuhr, folgte dahinter der Angriff des vierten Mike di Meglio auf Talmacsi, der auch geglück ist, doch der amtierende Weltmeister konterte schnell und beanspruchte den dritten Rang wieder für sich.

Im weiteren Rennverlauf konnte der aktuelle Tabellenleader, di Meglio, sich bis auf den zweiten Rang nach vorne kämpfen. Talmacsi viel zurück und musste sich kurz vor Ende des Rennens noch von Joan Olive vom Podium verdrängen lassen. Die Hoffnungen auf eine Titelverteidigung dürften damit nun endgültig besiegelt sein. Mike di Meglio hingegen baut seine Führung in der Meisterschaft mit einem zweiten Platz weiter aus und zeigte offen seine Freude darüber in der Auslaufrunde.