Stefan Bradl musste sich erst ein wenig besinnen, als er nach seinem Premierensieg in der Motorrad-WM in den Parc Fermé von Brünn zurückkam. Allerdings war das nicht leicht, da hoch erfreute Teammitglieder ihn am liebsten alle gleichzeitig umarmt hätten. Nach einer kurzen Verschnaufpause durfte Bradl dann darüber reden, wie es so ist, ein Rennsieger in der 125er-Klasse zu sein: "Unglaublich. Zwei Grand Prix Sieger in der Familie zu haben ist unfassbar. Ich weiß nicht, was ich sagen soll."
Das Rennen selbst musste Bradl als schwierig bezeichnen, da es doch einigermaßen viel Arbeit war, sich von Rang 13 durchzupflügen. Aber auch das Wochenende an sich war nicht leicht. "Im Training hatten wir viele Probleme, aber das Warm-up war viel besser und der Start war auch gut. Ich habe mit allem gepusht, was ich hatte, ging in Führung und habe die Lücke kontrolliert. Die letzten fünf Runden waren die schwierigsten, denn ich musste mich stark konzentrieren, da man in dieser Position zu viel nachdenkt", meinte der Deutsche.
Viel an die WM gedacht hatte Mike di Meglio, der mit dem zweiten Platz sehr zufrieden war. "Ich hatte im Training viele Probleme mit der Abstimmung der Aufhängung, aber dann hat das Team für heute eine gute Abstimmung gefunden", erzählte der Franzose. Beim Start war es für di Meglio einigermaßen eng, da er beinahe mit Simone Corsi und Gabor Talmacsi aneinander geriet. "Das ist aber Racing, ich mag es, wenn es gefährlich ist." Teil des Racing war für ihn diesmal aber auch, dass er Bradl nicht einholen konnte, obwohl er es noch probierte. "Er war zu schnell und ich wollte keinen Sturz riskieren."
Obwohl er weder Bradl noch di Meglio einholen konnte, war es für Joan Olive ein spaßiges Rennen, vor allem auch deswegen, weil er am Ende Gabor Talmacsi um Rang drei ausstechen konnte. Wegen seines schlechten Starts hatte er allerdings auch viel zu arbeiten. "Ich war hinten, begann dann aber, andere Fahrer zu überholen und hatte eine gute Pace. Wir haben zu viel untereinander gekämpft, um Bradl einzuholen. Jetzt freuen wir uns schon auf Misano."
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