Die Moto3 verabschiedete sich am Sonntag mit einem Kracher aus der Saison 2024. Weltmeister David Alonso setzte sich in einem packenden Saisonfinale in Barcelona und durch und schrieb mit seinem 14. Saisonsieg Geschichte. Nie feierte ein Pilot in 75 Jahren Motorrad-WM innerhalb eines Kalenderjahres mehr Grand-Prix-Siege als der junge Kolumbianer. Während Alonso nun also mit dem bestmöglichen Gefühl in die Winterpause geht, gilt das für Noah Dettwiler leider nicht.
Der 19-jährige Schweizer erlebte auch zum Abschluss seiner Moto3-Debütsaison nochmal ein "schwieriges Wochenende". An die akzeptablen Leistungen aus dem ersten Barcelona-Wochenende Ende Mai, welches ihn damals schon gefordert hatte, konnte Dettwiler dabei nur am Freitag anknüpfen: "Wir haben am Freitag ganz gut angefangen, dann am Samstag aber wieder einen Schritt zurück gemacht." Im Qualifying reichte es ohne gezeitete Runde somit nur zum 27. und letzten Startplatz. "Es war eine Katastrophe, wir waren viel zu weit weg. Ich habe keine einzige brauchbare Runde geschafft", ärgerte er sich.
Noah Dettwiler nur P23 in Barcelona: Deutlich zu weit weg!
Am Renntag nochmal alle Kräfte gebündelt, konnte Dettwiler nach schwacher Startphase die Saison zumindest halbwegs versöhnlich beenden. Zwischenzeitlich schon 1,7 Sekunden zurück, konnte er Honda-Team-Asia-Pilot Tatchakorn Buasri nochmal einholen, überholen und schließlich auch bis zur Ziellinie hinter sich halten, wodurch am Ende Platz 23 heraussprang.
"Ich hatte im Rennen wieder ein besseres Gefühl. Trotzdem sind wir ganz klar zu weit weg und können nicht zufrieden sein", gesteht Dettwiler am Sonntagnachmittag dennoch und meint: "Ich habe mein Bestes gegeben und wichtig ist, dass ich ins Ziel gekommen bin. Ich habe an ein, zwei gute Sachen gearbeitet in diesem Rennen und verbessert. Wir müssen das Positive mitnehmen und jetzt mit Vollgas ins Wintertraining gehen."
Noah Dettwiler: Moto3-Debütsaison mit vielen schweren Momenten
Das Debütjahr in der Moto3 endet für Dettwiler somit mit zwei Punkten und WM-Rang 25. "Es ist, denke ich, nicht schwer zu erklären, dass es kein einfaches Jahr war", bilanziert der junge Schweizer auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Wir hatten viele schwere Momente, aber natürlich auch ein paar gute Momente, auf denen wir aufbauen können. Diese nehme ich mit und an meinen Schwachpunkten wird diesen Winter hart gearbeitet, sodass wir nächstes Jahr stärker zurückkommen."
Woran genau gearbeitet werden soll? "An vielem", meint Dettwiler und beschreibt: "Es wird wahrscheinlich viel gefahren werden mit anderen Fahrern. Aber es gibt nicht nur einen Punkt. Es gibt viele verschiedene Punkte, an denen wir arbeiten müssen. Das Gesamtbild muss etwas geändert werden." Das Debütjahr in der Motorrad-WM offenbarte schließlich auch viele Schwächen. Doch der 19-jährige ist optimistisch, gestärkt aus der Winterpause zurückzukommen: "Ich denke, dass wir dabei sind, etwas Gutes aufzubauen."
Weiter geht es für Dettwiler am 07. Februar 2025: Dort startet die Moto3 mit einem zweitätigen Test in die neue Saison. Stattfinden soll dieser (noch) in Valencia, eine Verlegung gilt angesichts der diesjährigen Flutkatastrophe aber nicht als unwahrscheinlich. Vom 18. bis 20. Februar wird dann nochmal drei Tage in Jerez getestet. Dettwiler wird dann weiterhin auf einer KTM des CIP-Green-Power-Teams sitzen. Besitzer Alain Bronec macht Hoffnung: "Natürlich war es ein schweres Jahr und wir haben nicht erreicht, was wir uns erhofft hatten. Aber nächstes Jahr wird es wieder neue Chancen geben. Wir haben volles Vertrauen in Noah."
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